Mit ihrem Debütalbum „Danke, Reicht“ haben mich Die Netten Jungs Von Nebenan absolut überzeugt. Das Album, das kurz nach dem Tod des Schlagzeugers der Band aus Ratingen/Düsseldorf erschien, schafft es ernsthafte Themen mit ihrem ganz eigenen Skapunk-Sound in Songs zu verpacken, die zum Pogo einladen.
Los geht es mit dem etwas albernen „Intro“, das sich auf den darauf folgenden Song „Kunst“ bezieht, der sich mit der Frage „Was ist Kunst?“ auseinandersetzt und die Gesellschaft und Kunst auf humorvolle Art infrage stellt.
Der nächste Song „Unna“ handelt davon, dass es im Leben auch auf die kleinen Dinge ankommt und die eigene Heimat und was man damit verbindet mehr bedeutet als Ruhm oder Geld.
„Chance“ handelt vom Klimawandel, die Band warnt vor den Auswirkungen und davor, dass die Zeit langsam knapp wird. Dabei kritisieren sie Politik und Gesellschaft, gleichzeitig machen sie jedoch Hoffnung, denn eine Chance haben wir noch.
Der anschließende Song „MIWIDOP“ handelt von Musik und hat den für die Band typischen Sound, der Blasmusik mit Punkrock vereint.
In „Keine Zeit“ geht es darum, dass Menschen heutzutage immer gestresst sind und sich zu wenig Zeit für sich und ihre Mitmenschen nehmen und das oft erst im Angesicht des Todes bemerken, wenn es zu spät ist etwas zu ändern. Auch wenn der Song musikalisch anfangs erstmal nach guter Laune klingt, ist er doch ziemlich nachdenklich und ernsthaft.
„GroßKlein“ überrascht dann mit einem härteren Sound, den man so noch nicht von der Band kannte. Der Song über den ältesten weißesten Mann startet mit einem sehr ruhigen Intro und wechselt dann plötzlich zu einem aggressiven schnellen Ton, der die Wut in dem Song deutlich macht.
Als nächstes kommt „Lauf“, ein weiterer politischer Song, der sich vielleicht auf Putin bezieht.
Auch „Endzeit“ hat ein eigenes Intro und einen wütenden Text, der gut zu der schnellen Musik passt. Die Band nimmt hier mal wieder ein ernstes Thema mit Humor und lädt zum Pogo ein.
Der nächste Titel „Was Das Ist“ handelt von Liebe, ein zur Abwechslung mal nicht ganz so fröhlicher Song.
Mit „Wölfe“ wird es dann wieder politisch. Es geht darum, dass sich rechte Meinungen aktuell immer weiter in Deutschland ausbreiten. Die Band setzt hier ein klares Zeichen gegen rechts.
Auch in „Verloren“ positioniert sich die Band ganz deutlich links und ruft dazu auf, sich gegen den Rechtsruck in Deutschland zu wehren.
Das Album endet mit „Moment“, einem Lied, das Mut macht und daran erinnert, sich zwischendurch mal einen Moment für sich zu nehmen.
Ich finde das Album der Düsseldorfer Band sehr stark. Die Band vereint Blasmusik mit Punkrock und hat dabei ihren ganz eigenen Sound. Auch wenn viele Songs von sehr ernsten Themen und Problemen handeln bekommt man beim Hören gute Laune und auch neuen Mut. Ich würde das Album absolut weiterempfehlen!
Review von Marlene Weise
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