Bitume – Zeichen / Die Entscheidung

Gerade wenn denn das Weihnachtsfest ansteht, bekommen wir regelmäßig die neusten Re-Releases der ältesten Platten. Auch von größeren Punkbands ist dies mittlerweile fast schon Pflicht zum „Fest der Liebe“ dann doch noch eine Special-Edition auf den Markt zu werfen. Gerade jetzt, wo VINYL wieder boomt.

Oder flaut das auch schon wieder ab? 

Ich weiß es nicht …

Doch warum immer noch nach den „ganz Großen“ schauen. Wenn doch die etwas „kleine“ Bands ebenso „große“ Tonträger auf dem Markt haben, für die es sich lohnt, mal reinzuhören. BITUME sind eine dieser Bands, die ich schon jahrelang immer wieder auflege. Kennengelernt habe ich die Jungs mit dem Hammeralbum „?Wahlwiederholung?“ aus dem Jahr 2002. Mit dem Knaller „Gut im Trend“ setzte die Band bereits 2007 ein Ausrufezeichen und hat seitdem immer wieder starke Tonträger veröffentlicht.

Einige davon liegen als LP vor und können unter anderem im Bitume Shop aber auch bei Rookie Records bestellt werden. Erwähnen möchte ich vor allem die letzten beiden Veröffentlichungen, da diese sicher auch Grundlage für die folgenden Konzerte sind.

ZEICHEN 

Wie die Zeit vergeht. Schon zehn Jahre her, dass die Erstauflage von „Zeichen“ an den Start ging. Und immer noch ist diese Platte aktuell. BITUME schaffen es in dreizehn Songs, die knapp an der 40 Minuten-Grenze hängenbleiben, eine große Anzahl an Ohrwürmern unters Fan-Volk zu jubeln.

Doch nicht nur mit dem krachenden Punk überzeugen die Jungs. Auch textlich ist hier einiges geboten.

So prangen die Jungs in „Kein Heldenkostüm“ den „30 Stunden Tag“ an, der sicher viele von uns verfolgt. Aber auch die Nummer „Keine schöne neue Zeit“ weiß zu gefallen. Man bleibt bei diesen Stücken gerne hängen, hört sie ein weiteres Mal und verfolgt die Texte, die auch ein wenig Interpretationsspielraum lassen. Unterstützt werden diese Songs von meist nach vorne gehenden Punk-Nummern, die auch mal etwas flotter durch den Lautsprecher pusten. Vergleichen kann man die Jungs irgendwie mit Pascow, Muff Potter, etc.

Aber Vergleiche bringen bei BITUME eher wenig, da die Band ihren eigenen Stil gefunden hat.

Und diese setzen sie auch auf den folgenden Alben fort…. 

Wie man bei „DIE ENTSCHEIDUNG“ schnell erkennt.

DIE ENTSCHEIDUNG

Applaus für den Punk“ heißt eine Nummer auf diesem Longplayer, der elf Songs in einer Spielzeit von 38 Minuten über den Plattenspieler jagt.

Die Band klingt auf diesem, schon neunten Album, eingespielt und ist sich nicht zu schade, auch mal das ein oder andere Experiment zu starten.

So lassen sie dem kritischen Stück „Gott ist tot!“, mit beinahe sechs Minuten Spielzeit, zum Abschluss einer recht schnellen Punk-Scheibe, den Ausklang und uns etwas nachdenken, ob wir als Mensch als „Synonym für die Zerstörung“ stehen. 

Seien wir mal ehrlich: Diesen Satz muss man mit „Ja“ beantworten – ob man will oder nicht.

Ein lautes „Ja“ müssen wir aber auch zu Nummern wie „Antisozialkompetenz“ oder den Opener „D21“ sagen. Schon direkt zu Beginn dieser Platte schaffen es BITUME mit „D21“ Deutschland mit wenigen Wörtern gut zu beschreiben. „Grau“, „Kalt“ hören wir da, was aber keineswegs zur Platte passt. Hier zeigen uns die Highlights wie „Los lauf!“, „Liebe – Altes Kleid“ und natürlich „Applaus für den Punk“, dass BITUME es immer wieder schaffen dreckige und griffige Punk-Nummern zu schreiben.

Ja klar, „Applaus für den Punk“ gibt es sowieso, aber auch Applaus für diese beiden Veröffentlichungen.

Wer also noch was sucht, um zwischen den Tagen mal ordentlich das Trommelfell durchzupusten – hier sind zwei Tipps aus der Tough Redaktion.

Viel Spaß mit BITUME.

Review von Thorsten.

Dieser Artikel wurde am: 11. Dezember 2024 veröffentlicht.
Autor: Thorsten

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