Tag 7 der Europa-Tour von While She Sleeps führte die Band mit ihren Supportbands Resolve, Thrown und Malevolence in unsere fränkische Heimat Nürnberg. Während man am Donnerstag, den 14.11.tagsüber noch Kultur, Natur und fränkische Hausmannskost genoss, ging es dann abends im Löwensaal auf die Bühne. 1500 Fans warteten schon sehnsüchtig auf einer der heißesten Acts der Metalcore-Szene, die bei ihren Gigs alles geben und bei denen beste Stimmung vorprogrammiert ist.
Aber erst durften, kurz nach Einlass um 18:30 Uhr Resolve den Metalcore-Reigen eröffnen. Die Franzosen supporten ihr aktuelles Album „Human“, das am 25.Oktober erschien und wärmen das Publikum schonmal ne´ halbe Stunde auf. Danach, sprich 19:15 Uhr, sind Thrown an der Reihe. Die Schweden verbinden Metal-Core mit Nu-Metal und mischten den Laden ganz schön auf. Die Stimmung hatte ihren ersten Höhepunkt. Vorher gibt es einen kleinen Zwischenfall in den Reihen, der aber schnell von den Securitys gelöst wurde. Die verdienen zudem ein Extra Lob für die gute Arbeit an diesem Abend.
Die ersten Crowdsurfer machten sich auf den Weg und es war jetzt auch mal Zeit für den ersten Circle-Pit. Bei Songs wie „Backfire“, „Dislike“ oder „Bloodsucker“ konnte aber auch keiner stillstehen. Die halbe Stunde von Thrown war schon mal ein guter Vorgeschmack auf die nächste Band, die auch pünktlich um 20 Uhr startete.
Denn jetzt durften Malevolence ran, die auch aus Sheffield kommen. Gesanglich recht rough und hart aber mir gefielen die cleanen Parts von Gitarrist Konan Hall von der Band fast besser als Frontmann Alex Taylor – sowie der Gitarrist Josh Baines, der musikalisch überzeugte und gleichzeitig das Publikum anfeuerte. Dem stand Alex in nichts nach – für mich fast ein bisschen viel Animation. Die Fans mussten sich mit dem Sound der Jungs erst anfreunden. Dann klappte es auch mit dem Circle Pit. Band glücklich, Fans glücklich, was wollte man mehr. Das die „Party“ in den vorderen Reihen stattfand ist ja eh klar und nach einer halben Stunde hatte Malevolence die Zuschauer für sich gewonnen und begeisterte mit ihrem Programm, bei dem „Waste of Myself“, „Trenches“, „Karma“ oder „Higher Place“ nicht fehlen durften. Viele Songs natürlich von dem aktuellen Album „Malicious Intent“ das 2022 veröffentlicht wurde. Beim letzten Song „On Broken Glass“ wurden dann alle Crowdsurfer von Alex nach vorne geordert – ein würdiger Abschluss des 50minütigen Sets.
Jetzt wollten alle endlich den Headliner erleben. Alle waren heiß auf While She Sleeps, Die stürmten die Bühne um 21: 15 Uhr und ab jetzt gab es kein Halten mehr. Es wurde gemosht, gehüpft, gebangt, getanzt im Wechsel mit den Crowdsufern, die im Sekundentakt heranrauschten. Die Band mit einem halbwegs wieder genesenen Frontmann und in bester Spiellaune. In Warschau ging es Lawrence Taylor gesundheitlich schlecht, doch davon war an diesem Abend nichts zu merken. Zum Glück.
Er begrüßte die Fans überschwänglich, fragte immer nach „ob in der Venue alle o.k. sind“ und betonte öfters, wie wichtig die Fans für die Band sind und was sie ihnen bedeuten. Musikalisch ging man „Back to the Roots“. „Anti-Social“, „You Are All You Need“, „The Guilty Party“, „You Are We“ oder „Four Walls“ durften dabei nicht fehlen. Bei „You Are We“ gab´s für die Crowdsurfer sogar Handshake mit Loz Taylor. Aber natürlich gab auch der Rest der Band auf der Bühne alles, allen voran Gitarrist Mat Welsh und Basser Aaran McKenzie, die genauso wie ihr Frontmann immer über die Bühne fegen. Die Stimmung war Bestens und steigerte sich, als die aktuellen Songs von „Self Hell“ gespielt wurden, wie „Peace Of Mind“, „Leave Me All Alone“, „Down“ mit Alex Taylor von Malevolence, „Self Hell“, „Rainbows“ und natürlich „To The Flowers“, wo dann auch Blumen in die Menge flogen. Leider gab es keinen Circle-Pit Ausflug von Aaran oder ein Bad in der Menge von Loz – das Programm wurde straight durchgespielt und nach eineinhalb Stunden war die Show zu Ende mit einem letzten Gruß der Band. Auch keine Zugaben standen auf dem Programm. Ein bisschen schade.
Am darauffolgenden Tag in Zürich gab es die Showeinlagen der Band, die leider in Nürnberg fehlten. Vielleicht ist es auch dem eingeschränkten Platz geschuldet. An der Optik kann es nicht liegen, da zeigte sich der Löwensaal im frisch renovierten Gewand und auch der Sound war bestens. Vielleicht beim nächsten Mal, liebe While She Sleepsler, euer fränkisches Publikum erwartet euch sehnsüchtig wieder – vielleicht ja auch schon im nächsten Jahr?
Nachbericht von Anja Schroth.
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