5 Jahre mussten sich die Fans von Rotting Christ auf neue Live-Shows gedulden. Endlich aber kehrten die Griechen in einer europaweiten Festival- und Konzerttour, mit einem neuen Album in der Tasche, zurück.Dabei wurden sie begleitet von Seth und Borknagar. Wir waren in Nürnberg vor Ort, um euch einen Einblick in die neue Tour und das neue Live-Set zu geben.

Was für ein intensiver Gig! Diesen Abend hatte ich es mit echten Urgesteinen im Metal zutun, denn alle drei Bands kommen zusammen auf eine Bandgeschichte von 95 Jahren! Entsprechend hoch waren meine Erwartungen in die Gruppierungen.

Seth legten den Kurs mit rasenden Gitarrenriffs und aggressivem Gesang vor. Besonders bekannt sind die Franzosen für ihre traditionellen Black-Metal Elemente in Kombination mit melancholischen, dichten Keyboardsounds. Passend dazu zeigte sich Sänger Vincent „Vindsval“ Bouvier klassisch in düsterem Gewand und Rotwein auf der Bühne. Im Takt der Drums nickend, konnten die Besucher hier schon mal die Nackenmuskulatur für den insgesamt 3,5 stündigen Abend aufwärmen.

Nach einer kurzen Pause ertönten Jubelschreie, als Borknagar die Bühne betraten. Die Norweger liefern einen unvergleichbaren Mix aus ruhigen, melancholischen Parts und anstürmenden Hymnen, von denen sich der Saal mitreißen ließ. Besonders beeindruckt hatten mich die plötzlichen Wechsel aus langsamen und donnernden Parts. Und so erwischte auch ich mich, wie ich bei den kraftvollen Songs, die oftmals und überzeugend vom Sologitarrenspiel begleitet wurden, mitschunkelte.

Nach der zweiten Umbaupause stürmte dann endlich der Hauptakt mit einem sakralen Intro auf die Bühne.  Die Energie der vier Griechen schlug auch sofort auf die Menge über. Es entwickelte sich ein durchgängiges Hüpfen, Bangen, Brüllen. Passend zu dem groovy, heavy Sound, der live ganz wunderbar funktioniert. Bei neuen den neuen Songs sind die Fans wohl genauso textsicher, wie bei den alten. „Like Father, Like Son“ der neuen Platte „Pro Xristou“ wird genauso abgefeiert, wie „The Sign Of Evil Existence“ aus früheren Jahren der Band. Die Menge hatte also definitiv viel Bock und so überraschte es gar nicht, als sich ab der Hälfte der Spielzeit immer wieder ein Pogo mobilisierte.

Insgesamt war der Abend ein echtes Highlight.  Die Energie der drei Urgesteine hallte noch einige Zeit nach und machte definitiv Lust auf mehr!

Borknagar Setlist:

. Nordic Anthem
. Fire
. Rhymes
. Up North
. Voices
. Colossus
. Moon
. Summits
. Daudem
. Winter Thrice

Rotting Christ Setlist:

. Aealo
. Pretty World, Pretty Dies
. Demonen Vrosis
. Kata Ton Daimona Eaytoy
. Like Father, Like Son
. In Yumen-Xibalba
. Pir Threontai
. The Sign Of Evil Existence
. Non Serviam
. Societas Satanas
. Elthe Kyrie
. Grandis Spiritus Diavolos
. Pro Xristou
. Chaos Geneto
. Noctis Era

Nachbericht und Fotos von Marco Liske