„Gute Laune, ungerecht verteilt”. So heißt sie also. Die neue Veröffentlichung von kettcar, die uns zwölf Songs in einer Spielzeit von 45:33 Minuten präsentiert und uns von der ersten Sekunde an mitnimmt. Wir haben es ja irgendwie geahnt. Umso größer natürlich die Freude, dass diese Platte genau das hält., worauf wir lange Jahre gewartet haben.
Ja, da haben wir wirklich lange drauf gewartet. Schließlich ist es ganze sieben Jahre her, dass „Ich Vs. Wir“ auf den Markt kam. Doch die Jungs um Marcus Wiebusch schaffen es, ab den ersten Akkorden der „Gute Laune, ungerecht verteilt“, uns mitzunehmen und in eine Zeit zurückzuversetzen, in der wir mit die ersten beiden kettcar Platten mal so richtig abgefeiert haben.
„Gute Laune, ungerecht verteilt” schließt (meiner Meinung nach) irgendwie an diese Veröffentlichungen an und wirkt doch brandaktuell und frisch.
Auch wenn – so der Titel dieser Veröffentlichung – die gute Laune ungerecht verteilt ist, die Hits sind es nicht. Denn jeder kann diese Songs schon sehr bald genießen (Release ist der 05.04.) und jeder kann diese Songs empfehlen. So auch wir. Die ersten Songs sind schon als Singles bekannt doch auf der Platte gibt es deutlich mehr zu entdecken.
Da ist die Geschichte von „Rügen“, die sicher viele Eltern nachempfinden können. Ein starker Song, dessen Refrain kaum noch aus dem Ohr geht. Genau so stark ist die Nummer von „Kanye in Bayreuth“, die mit modernem Beat daherkommt und uns alle auffordert, den „grünen Hügel rauf“ zumindest mitzukommen. Eine ganz starke Nummer. Irgendwie ungewohnt – aber doch irgendwie kettcar. Die Story über die „Blaue Lagune, 21:45“ riecht irgendwie nach Krimi – Tatort. Auf jeden Fall ein Song der gerade am Ende seine Wirkung entfaltet.
Und so geht das hier weiter, bis wir schließlich an ein Stück kommen, bei dem ich immer wieder die Repeat-Taste drücke. „Was wir sehen wollten“ ist kettcar, kettcar, KETTCAR!!! Eine melancholische Geschichte, die doch irgendwie Mut macht. Schließlich ist der Himmel ja „blau, blau, blau“. Wahnsinn.
Auch die folgenden Stücke überzeugen und kettcar-Fans sowie Fans guter deutschsprachiger Musik mit wichtigen Texten werden diese Stücke verschlingen und schließlich mit dem „Brief meines 20-jährigen Ichs“ die Platte beenden. Auch das eine große Nummer, die tief geht und uns HörerInnen bestimmt ein wenig nachdenken lassen möchte.
Das tun wir. Sehr gerne übrigens beim Blättern im schönen Beiblatt des Digipacks. Wer diese CD oder LP noch nicht vorbestellt hat, dem muss man das jetzt ganz stark ans Herz legen. Ebenso wie auf die Tour von kettcar zu gehen. Ein Prost auf diese Platte. So darf und so muss kettcar klingen.
Review von Thorsten.
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