Die Historie des Festivals begann 2018 und wird jährlich fortgesetzt. An den beiden Festivaltagen 2024 standen insgesamt zehn Band auf dem international besetzten Programm, die eine große Bandbreite des Folk-Metal. Gern hätte ich auch alle Shows wahrgenommen, allerdings gab es einen Notfall im eigenen Familien-Clan und bei vier Bands konnte ich nicht dabei sein.
Tag 1
Beneath my sins (leider eine der Band, die ich nicht besuchen konnte) aus Frankreich sind im Genre Symphonic Metal angesiedelt und bestehen aus Emma Elvaston (Vocals), Clèment Botz (Guitar, Clarinette, Ocarina, Piano), Vanessa Housieaux (Bass) und Leonado Drago (Drums). Seit 2015 ist die Band aktiv. Auf der Web-Seite der Band sind aktuell leider keine weiteren Shows aufgeführt, da habe ich wohl etwas verpasst.
Can Bardd aus der Schweiz wurden 2016 von Malo Civelli (vokals) und Dylan Watson (Drums) gegründet und bewegen sich im Genre des Atmospheric Black Metal und Folk Metal. Der Name stammt aus dem walisischen und bedeutet das Lied/die Poesie de Barden. Die Beschreibung passt gut zu den vielen Songs, die durch Erzählung getragen wird.
Manntra aus Kroatien bewegen sich zwischen der romantischen und kriegerisch-wütenden Folklore, wobei letzteres durch den Gesang von Marko Matijevic Sekul deutlich überwiegt. Dorian Pavlovic (Guitar), Zoltan Lecei (Bass) und Andrea Kert (Drums) runden die Band ab, die bereits bei mehreren großen Festivals aufgetreten sind. Eine weitere Person hinter der Maske des Todes konnte nicht erkannt werden, auch nicht als sie durch die Halle surfte. Egal ob der Gesang in englischer oder kroatischer Sprache vorgetragen wurde, das Publikum ließ ich von dem Rhythmus der Musik mitziehen.
SAOR (schottisch-gälisch = frei) ist das Soloprojekt von Andy Marshall, der seine Studioaufnahmen und Konzerte um wechselnde Musik ergänzt. Sein Genre wird al Post-Black- und Folk-Metal beschrieben. Eine Mischung aus schottischer Lyrik und Natur gepaart mit schottischer Geschichte, Heimat mit schwerem Metal in Verbindung zu bringen, führt nach Andy Marshal zu seinem „Caledonian Black Metal“.
Tag 2
Am zweiten Tag konnten, auf Grund der familiären Umstände die ersten drei Bands nicht verfolgt werden. Hierzu zählen Dvalin aus Würzburg, die in der Regel zu siebt mit einer Mischung aus Folk-, Pagan- und Progressive-Metal aufspielen, Remember Twilight aus Stuttgart, eine Band mit breiter Violinen Unterstützung und Ukanose aus Litauen, die – in Anbindung an alte Brüche und heidnischen Weltanschauungen – Folklore mit Metal kombinieren.
Finsterforst beziehen sich mit ihrem Namen auf ihre Herkunftsgegend, dem Schwarzwald. 2004 gegründet hat die Band in wechselnden Zusammensetzungen eine Reihe von Veröffentlichungen hervorgebracht, zuletzt im Jahr 2023 das Werk „Jenseits“. Bemerkenswert an den Songs ist, dass sie oftmals länger dauert als erwartet.
Storm Seeker aus Neuss lief unter vollen Segeln ein und brachte die menschlichen Wogen in Wallung. Mit ihrem Pirate-Folk-Metal setzten sie sich ein kleines Stück von den anderen Bands des Festivals ab. Neben den fünf menschlichen Akteuren hatte Wanda (ein Bierfass) eine zentralen Platz auf der Bühne. Aber auch mitten in der Halle präsentierten sich „Ughar der schrecklich Durstige“ (Tim Braatz) und Paulie (Paul Martens) im Schein von Sturmlichtern mit ein paar Shantys. „Timothy“ (Vokals) und „Olaf“ Bornfleth Drums bilden neben „Fabi“ Kirschke (Drehleier und Flöte) lieferten mit den beiden Shantys nicht nur Metal sondern auch fröhliche Trinkgesänge.
Haggard bildeten den gelungenen Abschluss des Festivals. Der Gründer Asis Nasseri begann um die 90er Jahre mit Death Metal und wurde damit zunächst in der Szene bekannt, bevor er sich in der Internationalen Symphonic-Metal-Szene bekannt machte. Mehrere Auftritte in Lateinamerika und Zusammenarbeiten mit internationalen Chören mit dem Faible unterschiedliche Sprachen in die Songs einzubauen lassen diese Band etwas besonderes sein. Alle Musiker hätten es verdient hier namentlich erwähnt zu werden, die gesamte Besetzung der Show würde hier den Rahmen sprengen. Ich kann es mir allerdings nicht verkneifen, die Sopranistin Janika Groß hervorzuheben, die mich mit ihrer Stimme begeistert hat und natürlich Asis Nasseri selbst, der zwischen den Songs auf eine Person der Weltgeschichte aufmerksam gemacht hat, Galileo Galilei, die mit ihrem Wirken abseits von Politik und Religion insbesondere dadurch Aufmerksamkeit verdient weil er Dinge in Frage gestellt hat, so wie es in der heutigen Zeit auch weiterhin angebracht ist.
Nachbericht und Fotos von Jürgen Kempken.
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