Plastic Mars, das ist authentischer Punkrock mit catchy Melodien und Texten, die direkt aus dem Leben gegriffen sind. Die Band aus Limburg an der Lahn existiert seit dem Jahr 2017, ihr Debutalbum „Up To Our Necks“ wurde im Jahr 2020 veröffentlicht, nun folgt mit „Not Like You“ eine 5 Songs umfassende EP, die uns hoffentlich einen Vorgeschmack auf ein zukünftiges neues Album verschafft.
Laut bandeigener Aussage basieren die Songs auf Demos, die schon vor den Aufnahmen ihres ersten Albums entstanden sind, allerdings bekamen sie erst Ende 2022 den letzten Feinschliff, um in ordentlicher Punkmanier mit durchschlagendem Drive auf Platte gebannt zu werden.
Der starke Opener „Not like You“ drückt schon gewaltig nach vorne und überzeugt mit packenden Hooklines im Gesang, die feinen Details in der Gitarrenarbeit brechen mit dem üblichen Klischee des 3 Akkorde Punk-Rock. Inhaltlich befasst sich die Nummer mit Mobbing, Anfeindungen und Neid im Schutze des Internets, ein Thema wie es aktueller nicht sein könnte.
Weg von ernsten Themen und einfach mal Kindheitserinnerungen aufleben lassen. In „Gunslinger“ wird einem der zahlreichen Western-Filmen mit ordentlich Ironie im Gepäck Tribut gezollt. Mit entsprechendem Gitarrensolo wäre einem der Sieg in jedem Duell sicher und jeder Möchtegern Revolverheld könnte einpacken und seinen Hut ziehen.
„Love You Anyway“ beschreibt eine typische Lovestory eines High-School Kids, der als ständiger Außenseiter daherkommt und den Loser-Stempel aufgedrückt bekommen hat. Verpackt in einen poppigen Punk-Sound wird der ein oder andere sich vielleicht selbst an seine Jugend erinnert fühlen.
Im Rock’n Roll lastigen „Garage Days“ wird, wie der Name es schon vermuten lässt, die ein oder andere durchgemachte Partynacht besungen.
Im abschließenden „I don’t care“ wird mit einem kräftigen Fuck You und erhobenem Mittelfinger einfach mal dem Arbeitgeber der Frust um die Ohren gehauen. Damit die Botschaft auch bei jedem ankommt, wird gesanglich sogar kurz ins Deutsche gewechselt. Ein für mich witziges, cooles Detail, das knackig, wütende Gitarrensolo bündelt nochmals die ganze angestaute Wut und Aggression.
Fazit:
Eine rotzig freche EP, die mir beim Hören einfach unendlich viel Spaß gemacht hat. Mit Sicherheit wird diese bei mir einen der vorderen Plätze auf meiner Playlist einnehmen. Die Songs sind eingängig und wie geschaffen dafür im Auto laut gehört und mitgesungen zu werden.
Review von Florian G.
0 Kommentare