Ich muss vorab hier schreiben, dass dies eine Veröffentlichung ist, auf die ich lange gewartet habe und auf die ich mich lange gefreut habe.
Sinnfrei bringen ihr Debüt und das bei Dackelton.
Eine herrliche Kombination und schon in der Musik merkt man, dass dieses Album eine Herzensangelegenheit ist.
„Erotik des Zerfalls“ heißt das Debüt der sympathischen 6-köpfigen Band aus Düsseldorf und die Songs lassen sicher einiges zerfallen.
Vor allem Sorgen.
Zu positiv sind die Songs, die in die Beine gehen und starken deutschsprachigen Ska-Punk bieten.
Wer die Band noch nicht kennt, der wird sich sicher durch das Video „Nicht gut für mich“ überzeugen lassen, dass so ungefähr andeutet, was die Band denn alles zu leisten vermag.
Es gibt auf dem Album aber noch mehr zu entdecken.
Denn auch im Ska-Punk kann und muss man mal kritisch sein. So ist es „Sozialinkontinenz“, dass sich (wie der Titel schon vermuten lässt) mit bestimmten Menschen der Verschwörungstheoretikerbranche (Nennt man die so? Ich würde mal sagen ja …) auseinandersetzt und uns ein wenig die Klappen von den Augen nimmt.
Dass sich die Zeiten geändert haben und wir mittlerweile mehr multimedial unterwegs sind, zeigen die Sinnfreien auch im Song „Tinder“, der sich halt mit Dating 2022 auseinandersetzt. Braucht man solche Plattformen wie Tinder denn wirklich? Sicher ist dies eine Frage, die man in der Kneipe diskutieren kann. Gerade heutzutage denkt man sicher gerne an lange Wochenenden in lang geöffnete Kneipen zurück. Unterstützen tun Sinnfrei diese Gedanken mit dem Stück „College-Song“ das ich als kleinen Anspieltipp anmerken möchte.
Doch es gibt hier noch ganz viel zu entdecken. Kleine Geschichten in großen Songs, die ins Herz und in die Beine gehen.
Insgesamt muss man dem „Erotik des Zerfalls“ mitgeben, dass das Album auf die volle Länge (und vor allem bei voller Lautstärke) ganz viel Spaß macht.
Eine Ska-Punk-Band aus Düsseldorf, die den Ska-Punk zwar nicht neu erfindet, aber eben genau so spielt, wie er gespielt werden muss.
Ein großes Debüt.
Nur weiter so. Die Clubs warten schon.
Grüße nach Düsseldorf und an das Dackelton-Rudel.
Wuff. Fast schon fünf Knochen abgestaubt.
Review von Thorsten
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