Marc Meller spielt. Vor allem mit seinen Hauptpersonen der Bücher „Raum der Angst“ und „Stadt des Zorns“. Aber auch mit uns. Unseren Gefühlen. Und unseren Ängsten. Habt ihr denn schon jemals in einem „Escape Room“ gestanden und nicht weitergewusst? Hat euch die Frage gequält, was wäre, wenn sich die Tür jetzt nicht öffnet? Oder jemand Böses mit im Raum ist? Und habt ihr dabei an solche Filme wie „The Cube“ gedacht? Ein Wetttrennen gegen die Zeit und gegen tödliche Fallen? All diese Fragen kann man sich auch stellen, wenn man die beiden Bücher von Marc Meller liest. Ein deutscher Autor, der seine beängstigenden Thriller nicht im Irgendwo spielen lässt sondern rund um Hannover. Hier zumindest startet die Geschichte um Janus, Hanna und den Kommissar Kappler. Im „Raum der Angst“ und in der „Stadt des Zorns“. Marc Meller als Autor kannte ich bis zu diesem Buch nicht. Ich werde mir den Namen aber merken. „Raum der Angst“ jedenfalls, das unter anderem bei Ullstein unter der ISBN-Nummer 978-3-548-06380-5 erhältlich ist. Wir bedanken uns an dieser Stelle für die Rezensionsexemplare.
Raum der Angst
Raum der Angst ist eigentlich ein Buch, dass als Einzelwerk funktioniert.
Es ist aber auch ein Buch, das eine Reihe starten könnte.
Zumindest wirken die Protagonisten frisch und sowohl die Bedienung Hannah, der Bösewicht, der sich Janus nennt, aber auch er Kommissar Kappler wirken unverbraucht und haben Farbe.
Unverbraucht müssen sie in diesem Abenteuer sein.
Zumindest Hannah, die aus einem mörderischen Spiel entkommen muss sowie Hauptkommissar Kappler, der Schritt für Schritt dem Rätsel um den „Raum der Angst“ auf die Spur kommt.
In diesem ist die Studentin Hannah gefangen, die, nach ihrer Schicht in einer Kneipe, entführt wurde und mit Freiwilligen an einem Experiment teilnehmen (muss).
Dieses ist aufgebaut wie ein Exit-Game doch geht es hier um mehr als den Einsatz seiner Freizeit.
Auf dem Spiel steht eher die Lebenszeit der Kandidaten.
Denn diese scheint schneller auf Null zu laufen, wie anfangs gedacht.
Schnell bemerkt auch die Polizei, dass irgendwie ein Verbrechen stattfindet, denn sie finden einen Bus mit einem ermordeten Busfahrer.
Marc Meller lässt und in diesem Buch aus verschiedenen Sichtweisen auf das Rätsel blicken.
So erfahren wir einiges aus Ermittleraugen, sind aber auch hautnah dabei, wenn sich die Opfer die Frage stellen, wer sie denn in diesem Spiel gegen die Zeit laufen lässt und warum sie ein Täter in solch ein Spiel gebracht hat.
Auch wir rätseln die knapp 400 Seiten mit und werden an einigen Stellen tatsächlich überrascht, wenn wir dabei sein dürfen, wenn die Masken fallen und die Fäden zusammengeführt werden.
Insgesamt ein ordentlicher Auftakt einer (mindestens) zweibändigen Reihe, bei der das zweite Buch „Stadt des Zorns“ beinahe nahtlos an „Raum der Angst“ anknüpft.
Auch wenn Marc Meller nicht das volle Potential aus dieser Geschichte ausschöpft (bei den beiden Jungs im Wald war – keiner Meinung nach – noch mehr Potential), macht das Buch großen Spaß zu lesen und eignet sich als gute Lektüre, um mal abends etwas abzuschalten.
Wir vergeben 3.8 von 5 Punkten.
Stadt des Zorns
Manchmal sind Fortsetzungen ja deutlich schlechter als das Original.
Aber nur manchmal.
Marc Meller beweist das Gegenteil.
„Stadt des Zorns“ legt zum ersten Band der Reihe noch ne Schippe drauf und hier ist der Name tatsächlich Programm.
„Zorn“ steht im Buchtitel und Zorn ist auch bei Janus hinterlegt.
Denn dieser ist noch nicht fertig.
Wie am Ende von „Raum der Angst“ zu erwarten war, gilt es für die Haupt-Protagonisten, noch eine Ehrenrunde zu drehen.
Wieder lässt Marc Meller seine Figuren und seine Geschichte in Deutschland spielen und hat nun Köln als Spielstädte und Spielfeld auserkoren.
Und gespielt wird diesmal auf dem großen Lageplan – der Stadt.
Hannah ist mit Umwelt-Aktivisten in der Gewalt von Janus und muss sich nun wieder einmal in bösen Spielen beweisen.
Wiederum haben die Spielfiguren spezielle Eigenschaften und so entwickelt sich ein Buch, das irgendwie dem ersten Band ähnelt, aber doch (auch aufgrund des Spielfeldes) größer und gewaltiger daherkommt.
Auch die Hauptfiguren Hannah und Janus agieren zielsicher, so dass die über 400 Seiten wie im Flug vergehen.
Verrückte Rätsel, einige Tote und eine Story, die irgendwie nach einem dritten Teil schreibt.
Ob es einen geben wird?
Ich drücke die Daumen?
„Stadt des Zorns“ ist erst im September 2021 erscheinen und so hoffe ich, dass es dieses Jahr im Herbst ein Wiedersehen mit einigen der Figuren gibt.
Soweit sie noch am Leben sind.
Aber hey, wir wollen ja nicht zu viel verraten.
Nachlesen könnt ihr sicher selbst.
Das Buch ist unter der ISBN 978-3-548-06382-9 erhältlich.
Wir vergeben 4.0 Punkte und der Reihe eine starke GUT!
Buchrezensionen von Thorsten
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