Sodom – Genesis XIX

„Wo Thrash drauf steht ist Thrash drin“

Ganze 40 Jahre knüppelt sich Tom Angelripper mit seinem Trash Panzer Sodom durch die Welt. Eine Band, die von stetigen Besetzungswechseln begleitet, es nach wir vor schafft, den Ansprüchen der Fans und ich denke auch der Ansprüche an sich selbst gerecht zu werden. Nun hören wir uns doch mal die aktuelle Studio-Scheibe „Genesis XIX“, die am 27.11.2020 erschien, einmal an.

Zeit für den Souncheck.

„Blind Superstition“ ein schönes gemächlich dahinpolterndes Intro. Knapp über eine Minute lang, instrumental gehalten, passt.  Beeidruckend finde ich es, dass erst auf dem 16. Release, der eigentlich lang fällige Songtitel „Sodom & Gomorrah“ zu lesen ist. Der Track bietet einen recht klassischen Thrash-Sound, kann man nicht meckern, ist halt Sodom. Was für mich immer recht angenehm zu hören ist sind die eher Oldschool-Black Metal Vocals des Angelrippers, ein absolutes Erkennungsmerkmal. Auch gut hervorstechend, sind die Drums auf „Genesis XIX“.

Toni Merkel, der seit 2020 Teil der Band ist, leistet großartige Arbeite an der Schießbude. Nun zum Titeltrack, der auffällig doomig geschmeidig beginnt. Doch dann folgt wieder eine thrash-typische Gepolter-Einlage worauf wiederum eine ruhige Melodie zur Verschnaufpause und Nacken einrenken einlädt und weiter gehämmert. Mit über 7 Minuten ist mir das gute Stück fast etwas zu lang gehalten, aber zu kurz ist ja auch nix.

Kommen wir zum Elefant im Raum, „Nicht mehr mein Land“. Der Interpretationsspielraum ist quasi unendlich. In einem Interview mit „Metal Hammer“, sagt uns der Fronter worum es geht.

Zitat: “Daran gibt es nichts zu deuteln, und darum geht es in dem Song auch gar nicht. Es gibt einfach immer mehr Dinge, die mir persönlich hier nicht mehr gefallen, das ist der Punkt.“

Soundmäßig ballert der Song schon rein, würde ich aber nicht als Anspieltipp empfehlen. Sodom-typischer wird’s wieder auf „The Harpooneer“, nach einer erneuten doomigen Eröffnung.

Hier gefallen mir die Drum Fills richtig gut. Auch die Double-Bass sitzt hier immer an den richtigen Stellen wie Arsch auf Eimer. „The Harpooneer“ wäre auf jedenfall meine Empfehlung für eine Hörprobe. Wer den Rausch der Geschwindigkeit inklusive Gangshouts sucht, der kommt mir „Indoctrination“ auf seine Kosten. Aus irgendeinem Grund kommt es mir vor als wäre dieser Titel ein wenig anders produziert als der Rest, irgendwas klingt seltsam. Auch die Vocals haben hier zwischendurch nochmal einen etwas schwarzmetallerischen Klang. Egal fetzt.

Fazit: Sodom erfinden sich nicht neu, ganz klar. Das müssen die Thrash-Ikonen auch nicht. Aber so ein paar Überraschungen, abgesehen von dem fantastischen Drummer hätten mich trotzdem gefreut. Stabiles Album. Weitermachen.

Review von Pascal

Dieser Artikel wurde am: 16. März 2022 veröffentlicht.

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