Vielleicht nicht jedem direkt ein Begriff, aber Michel ist ein Mensch und Musiker, den man kennen sollte. Bekannt als die Stimme vom Untergangskommando, Wilde Zeiten und jetzt auch den Erwins hat sich Michel nun ein weiteres Mal nur mit Gitarre ans Mikrofon gestellt und Songs aufgenommen, die genauso in dieses Arrangement Stimme/Gitarre passen und auch genauso gehört werden sollen.
Musik, die allen Hörer*innen gefallen wird, die auf akustische Punkmusik stehen, aber auch offen sind für gute Texte, die das Leben beschreiben und statt immer nur Ratschläge zu geben auch mal optimistisch nach vorne blicken.
Einfach mal die (meist guten) Momente des Lebens in guten Ohrwurmmelodien verarbeiten.
Genau das kann Michel, auch wenn er ab und an etwas melancholischer rüberkommt.
Die CD jedenfalls erzeigt bei uns Hörer*innen eine gute Stimmung und man hört hier gerne zu.
Neue Songs aber auch einige wenige Klassiker hat Michel hier auf den dreizehn Songs, die eine Spielzeit von 41:27 Minuten vereinnahmen, versammelt.
„Gesichter der Nacht“ heißt diese Sammlung und sie funktioniert.
Schon die ersten Takte des Titelstücks das sich mit einer anderen Welt, die „Wie eine Insel“ ist und auch über den Bahnhof mit seinen irren Gestalten beschäftigt, wartet man auf den Refrain, den man direkt mitsingen kann. „So wie immer, gleiche Uhrzeit, gleicher Ort“. Ja das passt.
Das man auf das Leben anstoßen soll hat Michel schon oft in seinen Texten besprochen. „Aufstehn“ ist ein weiteres dieser Lieder, die den Moment feiern. Auch das ein gutes Stück.
Neben diesem starken Einstieg finde ich die Mitsing-Hymne „Hey Papa Hey“ und auch das „Nach vorn zu sehen“ sehr stark. Klar, den „Whoohoo“ Part kann man direkt mitsingen und der Text dieses Stücks wird sicher viele von uns ansprechen.
Aber auch die Neuinterpretationen der Songs „Weg ans Meer“ und „Liebesbrief“ seiner alten Band Wilde Zeiten, müssen sich hier nicht verstecken. Gerade „Liebesbrief“ finde ich in dieser akustischen variante fast noch ein bisschen besser als das ohnehin schon starke Original.
Und zu „Weg ans Meer“ muss man eigentlich nicht mehr viel sagen. Das Teil funktioniert immer und wird sicher noch bei vielem Konzerten noch ganz oft gefordert und ganz laut mitgesungen werden.
Ein starker Abschluss eines guten Albums.
Nach den Erwins, die mit ihrer CD mal ordentlich die Bude gerockt haben, kann man mit dem Unplugged Album einen Gang zurückschalten. Mitsingen sollte man jedoch trotzdem. Denn dafür ist es gemacht.
Ein weiteres Mal danke an Michel.
„Komm wir heben unser Glas mit euch und trinken auf die Zeit.“
Und auf solche Veröffentlichungen.
Mit gefällt das Album. Das nicht nur von guten (ruhigen) Melodien lebt, sondern mit vielen Texten versehen ist, in denen wir uns wiederfinden.
Genau so soll es doch sein in dieser kälteren Jahreszeit, in der wir auch mal etwas zurückschrauben sollen.
Macht Michel tatsächlich und er macht das tatsächlich gut.
Im Booklet finden wir einige Erklärungen zu den Songs, die lesenswert sind. Gut gefallen hätte mir hier, wenn Michel auch den Texten noch etwas Platz spendiert hätte.
Review von Thorsten
0 Kommentare