Mit „Call Me“ ist das neue Album der Metalpunk-Band Johnny Rocky and the Weekend Warriors erschienen. Wir haben uns mit Johnny und Margie über die Songs, die gelbe Telefonzelle und weitere Themen unterhalten.
Moin! Wo erwischen wir euch gerade?
Beide: In Aachen (Johnny) und in Düren (Margie). Wir skypen gerade miteinander.
Wie und wann habt ihr euch kennengelernt?
Beide: Wir beide kennen uns seit dem Frühjahr 2021 und haben uns über Backstagepro kennengelernt. Johnny und Bobby kennen sich seit dem 5. Schuljahr und spielten zusammen schon in mehreren Bands. Bei einem ihrer Auftritte in der Aachener Kult-Location “Wild Rover“ lernten sie Matt, der als Zuschauer dort war, kennen.
Johnny Rocky and the Weekend Warriors – wie ist der Name entstanden und standen noch andere zur Auswahl?
Beide: Der Name ist im Frühjahr 2017 entstanden, als Johnny alleine zu Hause saß und ein bisschen Mucke machen wollte. Zunächst war das Ganze als Soloprojekt mit wechselnden Gastmusikern gedacht – so entstand der erste Song, der den Titel „Johnny Rocky and the Weekend Warriors“ trug. Insofern standen andere Namen gar nicht zur Auswahl, das wurde vom Schicksal einfach so arrangiert.
Mit „Call Me“ ist euer neues Album erschienen – warum habt ihr euch für den Song als Titel des Albums entschieden?
Beide: Der Song gefiel uns und das Motto „Call Me“ passte auch ganz gut in diese merkwürdige Corona-Lockdown-Zeit, in der man wenig „echte“ Kontakte zu anderen Menschen hatte. Da war ein Anruf hin und wieder schon echt nett. Außerdem konnten wir um den Titelsong, der ja vom Telefonieren handelt, ein Konzept für das Artwork entwickeln. Auf dem Cover ist eine Telefonzelle zu sehen, und auf den Fotos im Booklet hält jeder von uns ein Telefon in der Hand. Die Fotosession fand im Fernmeldemuseum Aachen statt, dort gibt es antike Telefone aus verschiedenen Jahrzehnten zu sehen. Eine tolle Location!
15 Nummern sind enthalten und damit gibt es etwas mehr als 30 Minuten Metalpunk auf die Ohren – wie ist dieses Album entstanden? Grätschte Corona auch mal dazwischen?
Beide: Das Songwriting fand vor allem in der Rocky-Zentrale (also bei Johnny zu Hause) statt. Es wurde durch Corona vielleicht ein bisschen erschwert, weil wir eigentlich nie alle zusammen im Proberaum sein konnten. Auf der anderen Seite hat die Situation uns aber auch einige Songideen beschert, die es sonst nicht gegeben hätte. Zum Beispiel Lieder mit Titel wie „Party All Alone“ und „Band Your Head At Home“.
Ok, jetzt mal Hand aufs Herz – wie sehr vermisst ihr die gelbe Telefonzelle?
Margie: Ich kann mich an die gelbe Telefonzelle eigentlich kaum erinnern. Die Telefonzellen, die ich kenne, sind eher schon in den Telekom-Farben.
Johnny: Ich vermisse die gelbe Telefonzelle nicht ganz so sehr, weil bei mir um die Ecke noch immer eine steht. Die ist unter Denkmalschutz gestellt worden und ich genieße den Tag ihren Anblick.
Wie entsteht ein Song bei euch? Welche Themen beschäftigen euch? Was ist euch wichtig?
Johnny: Bisher war es meistens so, dass die Songideen bei mir zu Hause entstanden sind. Wenn mich etwas sehr beschäftigt, schreibe ich gerne ein paar Zeilen Text auf und manchmal wird ein Song daraus. Das sind meistens eher persönliche Themen. Ich habe jetzt schon mehrmals von Fans gehört, dass ein Song genau das widergibt, was in ihrem Leben im Moment passiert. Das finde ich großartig. Ich habe keine Lust, irgendwelche Fantasy-Texte über Drachen und Elfen zu schreiben. Ich will lieber vom echten Leben, das bei uns auf der Straße passiert, erzählen.
Wie darf man sich einen Live-Abend mit euch vorstellen?
Beide: Wild und lustig!
Margie: Ich bin bisher noch nicht mit der Band aufgetreten und kann daher nur spekulieren.
Johnny: Wir sind eine Band, die live sehr viel gute Laune verbreitet, denke ich. Manche behaupten, wir würden mehr reden als spielen.
Das Album ist da, Singles werden veröffentlicht – was sind eure weiteren Pläne für die nächsten Monate?
Beide: Wir wollen vor allem ein paar Auftritte spielen, um die neuen Songs live vor einem größeren Publikum zu präsentieren.
Bitte beendet folgende Sätze.
Johnny Rocky ist…
Margie: …sehr flexibel, weil er neben dem Gesang auch noch Bass oder sogar Schlagzeug spielen kann.
The Weekend Warriors können…
Johnny: …für Begeisterungsstürme beim Publikum sorgen.
2020/2021 war…
Margie: …wie auf Sparflamme, weil vieles nicht funktionierte.
2022 wird…
Margie: …ich hoffe, dass es besser wird, dass es aufwärts geht und dass die Corona-Zahlen runtergehen.
Johnny: …anders als 2017 – kein Bastard of a Year!“ (Anmerkung: Auf der ersten CD aus dem Jahr 2019 befindet sich ein Song mit dem Titel „Bastard of a Year“, mit dem wir dem totalen Rotzjahr 2017 einen deftigen Tritt verpassen wollten)
Vorbilder sind…
Johnny: … ganz okay, wenn man sich von ihnen inspirieren lässt, ohne sie anzubeten.
Margie: Dem schließe ich mich an. Am besten ist es, nicht einer einzelnen Person oder Band nachzueifern, sondern mehrere Vorbilder zu haben und daraus etwas eigenes zu entwickeln.
Tough Magazine ist…
Johnny: … ganz schön taff natürlich – immer gut informiert und clever beim Ausdenken von Interviewfragen!
Vielen Dank, die letzten Worte gehören euch.
Beide: Danke für das Interview! Wir freuen uns sehr, wenn nette Menschen uns kontaktieren und Fragen stellen oder Feedback geben. Liebe Leserinnen und Leser, hört doch mal in unser Album rein und berichtet uns, wie es euch gefällt. Wir wünschen euch Gesundheit, kaltes Bier, warme Socken für den Winter und auch sonst alles Gute! Rock on!
Interview von Florian P. im September 2021
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