Planlos – Planlos

„Tick Tack, Tick Tack“!

So hören wir es im Song „Richtig wichtig“ auf dem neuen Album von Planlos.

„Tick Tack, Tick Tack“!

Tatsächlich hat es lange gedauert, bis der Zeiger nun so weit war, aber endlich ist die neuen Scheibe der Jungs aus Grevenbroich am Start.

„Tick Tack, Tick Tack “!

Über zehn Jahre nach dem letzten Release versuchen es Pino, Micha, Max und Benjamin wieder und veröffentlichen mit dem selbstbetitelten Album ganze sechzehn neue Songs, die man bedenkenlos auch auf den Alben „Klartext“ oder „Verraten und Verkauft“ hätte hören können.

Nichts verlernt in der langen Pause.

Ganz im Gegenteil.

Sie haben sich sogar einige Inspirationen mitgenommen.

Auch wenn Pino und Benjamin noch vor kurzem mit Lucky Charm und dem Album „Dexterrock“ ein klasse Album veröffentlicht haben und etwas weg vom Punk gegangen sind, so ist man nun mit Planlos wieder geradliniger. Aber nicht nur.

Mit Stücken wie „Nimm mich mit“ gehen die Jungs auch etwas ab vom Pfad und bringen uns den Charme des „Dexterrocks“ auch auf einem Planlos-Album.

Macht Sinn – macht Bock!

Viele andere Stücke sind vom Aufbau und den Inhalten aber so, wie man es erwartet und erhofft hat.

Scheinbar tick(tack)en die Uhren im Planlos-Universum anders, denn Stücke wie „Konsum ist geil“ (Hammer!) aber auch das erwähnte „Richtig wichtig“ sind einfach klasse Punkrock-Kracher, die sich vor nichts verstecken müssen. Kritik an Medien, Instagram und der Überflutung in der digitalen Welt bringen Planlos ebenso gut auf den Punkt wie den Umgang mit Fremdenfeindlichkeit in „Ja Ja“ oder auch den Wunsch auf Freiheit oder einfach mal „was neues sehen“ wie in „By Bye Heimat“.

Doch nicht nur mit dem Finger in der Wunde wissen Planlos zu überzeugen. Auch in selbstironischen Stücken wissen die vier zu überzeugen. „Il Siciliano“ heißt die Nummer, die sich mit Emanzipation, Müll rausbringen und dem unvermeidlichen Bügeln beschäftigt. Mal wieder eine Nummer, die die eingetretenen Pfade verlässt.

Das Planlos schon immer auch starke Balladen im Programm hatten, sollte sich herumgesprochen haben. Und so legen die Jungs auf diesem Album mit „Deine Welt“ ein Stück vor, das irgendwie an das großartige „Der Brief“ vom „Klartext“-Album erinnert. Auch das ein Anspieltipp und auf den Konzerten die Nummer, die das Gas aus den Feuerzeugen zieht.

Apropos Gas: Am stärksten sind die Jungs, wenn sie wie in „Einsturzgefährdet“ oder „Stand der Dinge“ ohne große Kompromisse drauf losrocken. Das geht auf die Zwölf und das sind die Songs, für die Planlos zu Recht gefeiert werden sollten.

Vielfältig und (punk)rockig rauschen die Songs vorbei, bis wir schließlich, nach immerhin sechszehn Songs, am Ende angelangt sind.

Abschließen tun Planlos das Album mit einer weiteren Hymne.

Auch „Ein Leben lang“ ist eine gute Nummer, die das Album nach einer Spielzeit von 55:54 Minuten abschließt und sowohl Fans als auch Planlos-Neueinsteiger zufrieden zurück lässt.

Tatsächlich waren die Erwartungen hoch und Pino und seine Jungs haben diese Messlatte mit kleinem Anlauf gut übersprungen.

Auf dem selbstbetitelten Album finden wir viele starke Songs, die oftmals durch den zweistimmigen Gesang von Pino und Micha das alte Planlos-Feeling aufleben lassen.

Auch wenn ich das Stück „Dieses Lied“ etwas weniger abfeiere, wie viele andere Stücke hier muss ich sagen, dass „dieses Album“ tatsächlich ein Album ist, was das Comeback der Grevenbroicher noch ein Stück geiler macht.

Und wem dieses Album nicht reicht, der kann durch ein spezielles Bundle auch noch Demos Songs hören, die hier auf einem Tape mitgeliefert werden. Auch hier findet sich noch einige Höhepunkte, von denen das Stück „Venlafaxin“ sicher besonders erwähnenswert ist. Hierzu gibt es auch ein Video auf YouTube, indem Pino uns den Song ganz reduziert rüberbringt.

Unfassbar wie viel ich jetzt hier geschrieben habe.

Doch es gibt ja auch einiges, was die Jungs hier abgeliefert haben.

Planlos bringen 2021 genau das Album raus, das wir erwartet und gewünscht haben.

Sicher eines der Alben 2021.

Für Fans von deutschsprachigem Punkrock und vor allem für Leute, die die Jungs schon vor 20 Jahren abgefeiert haben.

Schön, dass ihr wieder da seid!

Wir freuen uns auf die Livekonzerte im Herbst / Winter.

„Tick Tack, Tick Tack“!

Review von Thorsten

Dieser Artikel wurde am: 22. Oktober 2021 veröffentlicht.

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