„Vergiss die Welt“
Klar, das kann man gerne mal machen. Gerade wenn man abends auf der Couch sitzt (in Clubs laufen derzeit ja weniger Konzerte) und ein Bierchen trinkt.
„Vergiss die Welt“ passt dann vielleicht.
Aber die CD der Die Erwins, die genau auf diesen Namen hört, vergesse ich so schnell nicht.
Warum?
Weil sie das machen, worauf sie Bock haben und weil sie es dürfen. Warum auch nicht.
Die Erwins ist eine Band, die schon irgendwie Kultstatus hat, obwohl sie erst jetzt ihre erste CD veröffentlichen, da die Bandmitglieder schoneinige Großtaten veröffentlicht haben. Denn Michel, als ehemaliger Frontmann des Untergangskommandos und Wilde Zeiten hat mit seinen Jungs (unter anderem Tante Inge, Scobben, Sendeschluss, Mom’s Day) ein starkes Punk-Rock-Album an den Start gebracht.
Und genau so eines, was man auch von ihm erwartet hat.
Mit großen Ähnlichkeiten wie das Debüt der Wilde Zeiten („Fünf Sterne Punks“) hauen uns die Jungs hier einige Hymnen um die Ohren, die schnell mitsingbar sind und mal lustig aber auch mal ernst zu Werke gehen.
Texte, die es zu hören gilt, versammeln sich unter den vierzehn Songs, die zusammengenommen eine Spielzeit von 47:01 Minuten aufweisen.
Hier geht es direkt mit „Die Erwins“ los und Michel sagt uns dann schon, dass man sowas noch machen darf. Zumindest wenn der Song und die Band so frisch und lebensfroh klingen.
Punkrock aus den Boxen heißt es hier in dem Stück. Und davon bekommen wir hier noch einiges.
„Die alten Zeiten“ geht kritisch mit unserem heuten Leben um und beschwört uns, doch die „alten Zeiten wieder zurück“ zu holen. Macht Spaß. Schon hier haben mich die Jungs (mit nur zwei Stücken) gefangen.
Party machen könne die Jungs auch, wie sie in „Unsere Nacht“ zeigen. Auch hier ein Daumen nach oben.
Im Punkrock darf es auch mal persönlich zugehen. Dies zeigen uns die Erwins in „Tag am Meer“. Eine starke Nummer über das Gefühl vom „schönen Tag am Meer“. Ein klasse Stück.
Erwähnen sollte man auch, dass die Erwins einen starken Song des Untergangskommando neu aufgenommen haben. „Ich hab’s geträumt“ hat auch nach 20 Jahren (leider) immer noch große Bedeutung und gehört neben vielen anderen Stücken zu den Highlights auf dem Album.
Was mich ein wenig stört, ist dass die Produktion (ähnlich wie das Debüt der Wilde Zeiten) etwas dumpf klingt.
Das tut den guten Songs aber keinen Abbruch. Schließlich ist das Punk und in der Corona-Zeit war die Produktion auch sicher nicht ganz leicht.
Ein starkes Debüt und ein schöner Blick in die Vergangenheit mit Bands wie dem Untergangskommando und Wilde Zeiten.
Das darf so weitergehen.
Danke ihr Erwins.
Review von Thorsten
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