ZiRKA – Wer schreit lügt nicht

Na, das geht mal nach vorne.

Und wenn ich jetzt schreien würde, dass diese CD von ZiRKA tatsächlich eine richtig geile Punkrockscheibe mit deutschsprachigen Texten ist, dann würde ich sicher nicht lügen.

Denn wer schreit lügt nicht.

So sagt uns der Titel der neusten CD von ZiRKA, die in knapp 40 Minten dreizehn starke Punkkracher aus den Lautsprechern schreit. Und nicht lügt.

Die Band hat sich seit dem letzten Album tatsächlich weiterentwickelt. Schon das 2017 veröffentlichte „Wir sterben leise“ ist stark vom Punk geprägt, während die ersten Alben der Band („Du bist nicht allein“, „Road To Ska“ und „Another World“) doch, wie der Name des zweiten Albums sagt, näher am Ska waren.

Doch das hat sich geändert. Die Band will mehr und entwickelt sich weg vom Ska zu deutschsprachigen Hymnen.

Was aber geblieben ist, sind die starken Texte. Fand sich schon beim letzten Album Nummern wie „Wir schauen zu“ und „Wir sterben leise“ so stark, da sie eine gute Botschaft enthalten, so bin ich bei diesem Album (neben der guten Produktion und den eingängigen Songs) auch dabei, die Texte intensiv zu studieren.

„Wie viel muss passieren“ oder auch „Untergangsromatik“ hebend en Zeigefinger, ohne kitschig und peinlich zu sein. Gute Texte zu passenden Melodien.

Dazu kommen auch einige Kracher wie der Titeltrack, der perfekt das Album startet. Schon nach den ersten Sekunden hat man hier Bock auf das Album. „Wer schreit lügt nicht“ geht krachend nach vorne. Ein starker Sänger mit ordentlich Wut im Bauch, so dass diese Nummer etwas an Feine Sahne Fischfilet, aber auch an viele andere gute Punkbands erinnert.

Horizont“ hält nicht ganz das Niveau aber das „Was dann? Was dann?“ singt man direkt mit. Gute Tempowechsel machen das Stück abwechslungsreich.

Als Anspieltipp würde ich noch das treibende „Hans im Glück“ nennen. Auch ein gutes Stück über das Leben, das zurückgeholt wird.

Aber auch im Punkrock muss mal etwas gebremst werden. Das machen ZiRKA mit dem Song „Verlegen dagegen“. Ein guter, mitsingkompatibler Refrain, der im Ohr bleibt.

Ab und an schleicht sich vielleicht bei den Songs auch etwas Wiederholung ein.

Was ist normal?“ ist zum Beispiel jetzt nicht unbedingt ein Stück, das sich heraushebt, aber gerade auch bei diesen Nummern, die so etwas vorbeirauschen, merkt man beim zweiten Hören, dass es sich doch lohnt, heri zumindest mal auf den Text zu hören. „Die Welt ist zu komplex, nix zu tun ist unser Reflex“ leitet einen ordentlichen Refrain über die „Masse und uns“ (oder uns in der Masse) ein. Ordentlich.

„Die Masse entscheidet“ hören wir.

Jedoch bin ich mir gar nicht sicher, ob die Masse dieses Album hören wird. Aber jeder der auf gute deutschsprachige Punkmusik, die modern ausgelegt ist, steht, der soll hier reinhören. Eine starke Band, die ich sicher im Auge behalten werde.

Verkürzte auf jeden Fall das Fahren im Auto.

Ein starkes Album.

Und wenn man das durch hat, kann man sicher gerne an den alten Alben versuchen. Sicher gibt es da noch mehr Songs, die schreien aber nicht lügen.

Schöne Grüße an ZiRKA. Genau so muss das hier weitergehen.

Versprochen? Versprochen!

Und gerne so weiterschreiben. Das Lügen würde euch eh keiner abnehmen.

Review von Thorsten

Dieser Artikel wurde am: 2. Oktober 2021 veröffentlicht.

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