Nichts für Ungut – Grenzenlos Genrelos

Nichts für Ungut gehören zu den Bands, die ich in den letzten Jahren immer mal wieder aufgelegt habe.

Und das nicht zu Unrecht.

Nichts für Ungut gehören aber auch zu den Bands, die viel mehr Beachtung verdient hätten.

Nicht nur dass sie beim Deutschen Rock und Pop Preis 2019 bei den Preisträgern waren, auch imponieren die Jungs, die (offiziell) seit 2016 am Start sind durch Songs, die durch den Namen der neuen CD ganz gut beschrieben werden.

„Grenzenlos Genrelos“ heißt diese Veröffentlichung und bietet uns in 45:05 Minuten dreizehn Songs, die zwar schon über die Grenzen der Genres Punk und Rock hinaussehen, aber diese trotzdem nicht so ganz verlassen.

Die Band versteht es in den Stücken sowohl ernste Themen aber auch (lustige) Alltagsgeschichten in Melodien zu verpacken, die die Aussagen der Texte noch unterstützen.

Hier geht es mal politisch, kritisch, ernst, aber auch lustig zu, was dem Album eine gute Vielfalt bietet. Schon die Vorabsingle „Festung Europa“ die mit den Gästen Der Ole, Julia (Hanf im Glück), Henri (ehem. Datenschmutz) und Daniel (Conyo) mal so richtig los rockt. Ein höllisch starker Song mit einer Botschaft, die uns nachdenken lassen sollte.

Doch das ist nicht die einzige Botschaft auf dem Album. Auch „Ihr habt den Hass zum Trend gemacht“ muss hier erwähnt werden. „Ihr habt es übertrieben …“ Ja, man kann der Band (leider) nur zustimmen. Ein Song, der uns Menschen kritisch hinterfragt. Dies tun die Jungs ebenso in dem Song „Kein Zurück“, der sich dem Plastik im Meer widmet.

Wo wir schon gerade dabei sind, dann soll man auch „Das Märchen vom Paradies“ über das „niederbomben“ erwähnen, der fast schon zu gut gelaunt rüberkommt. Großer Anspieltipp. Ein wichtiger Text in einer zu fröhlichen Melodie. Erinnert vom Stil vielleicht sogar ein wenig an die alten Sachen von Farin Urlaub.

Apropos „gut gelaunt“. Ja, solche Stücke gibt es hier auch. Im selbstironischen „Wir sind nichts“ legen Nichts für Ungut tatsächlich einen starken Einstieg in dieses Album.

Auch optimistisch gehen die Jungs zu Werk und bringen uns mit „Wo das Leben ist“ eine kleine Ode, die das Leben hochleben lässt. „Wir folgend dem Leben…“ Ja, kann man so machen.

Das die Band auch großartige Geschichten in einen Song packen kann, zeigen sie mit der sehr langsamen Nummer „Der alte Mann und das Bier“. Eine sehr mitnehmende Nummer, bei der man auch mal betrübt sein darf.

Jedoch wird auch gefeiert und so liefern die Jungs mit „Manchmal“ noch ein Lied, auf die man sicher einen trinken kann.

Tatsächlich werden auch Nichts für Ungut auf dieses Album anstoßen können.

War schon die letzte CD eine super Veröffentlichung, so haben die Düsseldorfer nun noch einen drauf gepackt.

„Grenzenlos Genrelos“ ist jedenfalls ein Stück Musik, das Fans von deutschsprachigem (Punk)Rock ans Herz gelegt werden sollte.

So darf es weitergehen und die Band hat genau die Richtige Mischung hier auf die Platte gebracht.

Starke Band – starke Texte – starke Melodien und eine top Produktion.

(Punk-)Rock Herz, was willste mehr?

Review von Thorsten

Dieser Artikel wurde am: 4. September 2021 veröffentlicht.

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