Dragged In – LP 1

Fünf Musiker aus Toronto, teilweise noch aktiv in Bands wie Brutal Youth oder Deadmouth, haben sich zusammengetan und mit Dragged In ein neues Hardcore-Projekt an den Start gebracht. Nach bereits 2 veröffentlichten EP’s steht nun mit dem passenderweise betitelten „LP1“ ihr Debüt-Longplayer in den Startlöchern.

13 Songs verteilt auf eine Gesamtspielzeit von etwas mehr als eine halbe Stunde…schaut man sich diese Zahlen an, kann man schon erahnen wo die Reise hingehen wird. Ein Mix aus Hardcore, dreckigem Punkrock und wuchtigen Thrash-Metal Riffs lassen kaum Platz zum Durchatmen.

Mit einem düsteren Intro kündigt sich das bevorstehende Gewitter aus maschinengewehr-artigen Drums und auf Vollgas getrimmte Rhythmusgitarren im Opener „Unsinkable“ an. Melodiöse Fills und kleine Leads untermauern das donnernde Grundgerüst und machen aus der Nummer so eine eingängige Thrash-Granate, die ohne Kompromisse zündet.

Ein ordentliches Gitarren-Feedback leitet den zweiten Track „No Surrender“ ein. Vorausgesetzt man hat den Moshpit überlebt, kapitulieren höchstens die Knochen nach diesem energiegeladenen Speed-Punk Kracher.

Mit einer Spielzeit von 1:50 Minuten reiht sich „Come out Swinging“ nahtlos in die Spuren des Vorgängers ein. Erfrischend ist das kleine, feine und geschmackvoll gespielte Gitarrensolo gegen Ende der Nummer.

Dass die Jungs auch Durchaus in der Lage sind, das Tempo zu drosseln und nicht nur auf der Überholspur fahren müssen zeigt sich mit „See Through“. Schon fast düster und behäbig kommt es um die Ecke. Sphärische Introklänge mit ordentlich Hall und Feedback, gepaart mit einer bedrohlich wirkenden Rhythmusgitarre lassen das Ganze nach einer ordentlichen Doom-Metal-Nummer klingen.

Say Something“ schlägt wieder in die gleiche Kerbe wie „Unsinkable“ oder „No Surrender“ Die hymnenhaft gesungenen „Who ho, ho“ im Chorus schreien förmlich danach laut mit gegrölt zu werden.

Blackest Moments“ beendet das Album. Starke Nummer mit einem coolen Bassintro, bei der nach etwa einer Minute wieder der Turbo gezündet wird. Lediglich die Lyriks sind hier etwas zu kurz gekommen, aber ok, das lässt sich verschmerzen.

Fazit: Dieses Debüt hat mir echt Spaß gemacht beim Hören und wird auch sicherlich seinen verdienten Platz in meiner Sammlung bekommen. Die Jungs haben ordentlich abgeliefert und bewiesen, dass sie was draufhaben. Ich kann nur jedem Empfehlen sich die Platte selbst mal anzuhören, glaube nicht das ich zu viel versprochen habe.

Eine kleine Warnung vielleicht vorab: Achtung beim Hören während der Fahrt oder euer Punktekonto wird bei dem Tempo demnächst seinen Höchststand erreichen…

Review von Florian G.

Dieser Artikel wurde am: 17. Mai 2021 veröffentlicht.

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