Bei Spinnen scheiden sich ja bekanntlich die Geister. Es gibt Menschen, die mögen Spinnen und halten diese als Haustiere. Es gibt aber euch die Leute, die, bei einer Spinne im Keller, direkt in Deckung gehen. Aber was ist mit der Spinne aus der Nachbarschaft? Auch hier gibt es Leute, die Spider-Man Peter Parker und Miles Morales als Superhelden ansehen es gibt aber auch den ein oder anderen Spinnengegner. Doch nicht unbedingt unter Lesern der Comics oder Betrachter der Filme. Für diese ist Spider-Man ein Held. Es sind die Gegner in den Geschichten, egal ob Menschen oder Monster, die die Spinne am liebsten im Jenseits sehen würden. Schwarz – wie auf einer Beerdigung. Wir haben hier von Panini drei sehr unterschiedliche Comics erhalten, die viele Leser*innen ansprechen werden, da die Geschichten extrem unterhaltsam sind und uns zeigen, dass Spider-Man noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Wie immer bedanken wir uns für die Rezensionsexemplare.
Spider-Man Cadaverous
Spider-Man Cadaverous klingt auf den ersten Blick noch nicht so spektakulär. Auch das Cover erinnert an eine klassische Spider-Man Geschichte aus den 80er Jahren (als wir noch im Supermarkt in den heften gestöbert haben).
Ist es aber nicht.
Denn wenn man genau auf das Cover blickt, sieht man, dass hier als Autor Abrams steht. Tatsächlich diese Spider-Man Geschichte von niemand geringerem als J. J. Abrams (gemeinsam mit seinem Sohn) diese Geschichte auf die Menschheit loslässt. Kein so kleiner Name, wenn man bedenkt, dass J. J. Abrams unter anderem bei Star Wars und auch Star Trek neues Leben eingehaucht hat, sowie mit Lost eine der faszinierenden Serien auf den Markt gebracht hat.
Nun als Spider-Man.
In der Geschichte geht es um (wer hätte es gedacht?) um den Schurken Cadaverous. Dieser hat es auf New York abgesehen und schon auf der ersten Seite sieht man, zu was dieser neue Bösewicht fähig ist.
Chaos, Zerstörung, Trauer.
Und mittendrin ein angeschlagener Spider-Man.
„Aber wieder hat uns Spider-Man gerettet“, ist ein Zitat, das einen kleinen Vorspann abschließt, bis es dann, nach einer Zeitspanne von zwölf Jahren später, weitergeht.
Auch hier geht es mit Wumms zur Sache und wieder spielt Großtante May eine Rolle, bei der nun Peters und Mary Janes Sohn Ben aufwächst.
Was er auf dem Dachboden findet, und wie er mit den Bösewichten, die mich etwas an die Alien-Figuren erinnern, umgeht, das lest gerne nach.
Eine gute Story, die eigenständig daherkommt und den Figuren auch Zeit zum Entwickeln lässt.
Auch Cadaverous als Schurke macht eine gute Figur und dazu darf gerne eine Serie kommen. Oder ein Film. J. J. Abrams weiß ja, wie es geht.
Schaut mal selbst rein, bei Panini gibt es hier eine Leseprobe.
Insgesamt 4 von 5 Spinnen-Fäden.
Spider-Man Berlin bis Babylon
Gehen wir etwas weg vom klassischen Spider-Man.
Fast schon ins Dunkle.
Spider-Man Noir – Von Berlin bis Babylon hat tatsächlich diesen dunklen Touch.
Schon allein der Bilder wegen. Das von Stoohl und Ferreyra vorliegende Werk, bietet einige Hinkuck-Moment. Die Bilder haben tatsächlich einen kleinen Touch der Sin City – Filme und sind mit wenig Farben ausgestattet. Der Stil macht hier großen Spaß, da es auch zur Geschichte passt.
Ein Noir-Krimi mit Spider-Man als Detektiv.
Die Geschichte spielt in einem alternativen New York des Jahres 1939.
Hier ist Peter Parker als Privatdetektiv und Spider-Man Noir unterwegs, um gegen die Ungerechtigkeiten dieser Welt (oder besser gesagt dieses Universums) vorzugehen.
Ein Mord an einer jungen Dame und ein Amulett mit einem Käfer bringt Peter Parker dazu, Ermittlungen gegen Geheimdienst, Nazis, und Schurken aufzunehmen, dass ihn bis in die Wüste führt.
Tatsächlich macht sich Peter Parker hier gut. Ab und an denke ich sogar an Indiane Jones und wenn man nach dem ersten Lesen, ein weiteres Mal beginnt, nimmt man die detailreichen Bilder noch ein kleines Stück mehr wahr als beim ersten Mal, da man da doch sofort in den bann der flotten Handlung gezogen wurde.
Ein großartiges Abenteuer und eine Figur, die absolut Potential hat.
Starkes Paperback mit 120 Seiten Hochspannung.
Gibt es auch zum Reinblicken hier.
Insgesamt 4,2 von 5 Spinnenfäden.
Spider-Man Noir Collection
Wer nicht genug von dieser NOIR-Variante bekommt, de, sein noch ein schicker Sammelband im Hardcover ans Herz gelegt.
„Ein grimmiger Held für düstere Zeiten“ verspricht uns der Buchrücken des schicken Sammelbandes im Hardcover.
Ja, Panini hat diese Comic-Serie gewürdigt. Nicht nur durch den tollen Sammelband – auch in der Einleitung geht man nochmal speziell auf das NOIR-Thema ein und lässt uns so den Einstieg in die 1930er Thematik sehr leicht erscheinen.
Der Comic funktioniert ohne großes Vorwissen und so kann man sich direkt der Story hingeben.
Es geht hier wieder um einen Mord und ein typisches Krimi-Szenario mit Verdächtigungen und Irreführungen.
Der Chefredakteur des Daily Bugles wurde ermordet und die Polizei verdächtigt Spider—Man.
Dass dieser natürlich nun selbst intervenieren muss, versteht sich von selbst und wir erleben ein sehr turbulentes Abenteurer mit einer schnellen Handlung und einigen überraschenden Wendungen.
Auch stellt man sich die Frage, wie es ist, wenn ein Chamäleon seziert werden würde. Was sieht man da?
Auch die Frage „Wer ist Spider-Man?“, die von einer Tageszeitung aufgeworfen wird, stellt man sich als Leser*in manchmal, weiß jedoch auch, dass dieser (auch in NOIR) sicher einer der Guten ist.
Mir gefällt diese spannende Geschichte, die wieder Gegenspieler hat, die neu sind und auch daher ganz anders wirkt als die üblichen Spider-Man Stories.
Ab und an erinnere ich mich auch an Sherlock Holmes aber auch an Dracula oder Sin City, auch wenn die Bilder deutlich farbiger gestaltet sind als in Spider-Man Noir – Von Berlin bis Babylon.
Eine spannende Detektiv Geschichte, die im Regal sowohl neben Sherlock Holmes als auch bei Spider-Man stehen kann.
Ein guter Ansatz und für mich definitiv interessant.
Lest da gerne mal rein, die Sammlung lohnt sich sowohl für Neueinsteiger als auch schon ältere Fans.
Comic und Leseprobe gibt es hier.
Insgesamt 4,2 von 5 Spinnenfäden.
Review von Thorsten
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