Dan Ganove kenne ich seit seiner EP „Ultra Tolerant“. Ein super Song, in dem er beschreibt, wie ultra tolerant er ist, aber auch feststellen muss, dass auf einer Party halt Punk laufen muss. So fragte ich mich, wie tolerant der Gute denn auf seiner Debüt CD „Schlafzimmerblick“ ist, die auf SBÄM im März erscheint und zwölf Songs in etwas über 30 Minuten Spielzeit mitbringt.
Na, ganz tolerant ist Dan dann doch nicht, denn seine Songs haben auf die volle Länge gesehen einiges an Kritik in den Texten. Da geht es um das Fleisch, das in Massenproduktion hergestellt wird und Burger für die Mörder liefert. Ein heftiger Song, der so dermaßen ins Ohr geht, dass man ihn einfach lieb haben muss. Im Gegensatz zu den Fleischproduzenten.
Auch über den Klimawandel singt Dan und bringt eine Hymne, von der man erst meint, es geht um Urlaubsgrüße von einer Insel. Wenn diese denn nicht… Na, hört selbst mal genau hin im Song „Die Insel“. Doch wo kritische Worte angebracht sind, darf auch mal über sich selbst gelacht werden. Das Stück „Gammelfleisch“ beschäftigt sich mit Dan, der weniger Lust auf Arbeit, aber mehr Lust auf Gammeln hat. Auch das ein guter Song.
Ein Mitsing-(oder auch Mittrink-)Song bekommen wir dann mit „Runterschlucken“ geboten. Ja klar, das ist etwas infantil. Aber das waren die Ärzte früher auch. Und in eben diese Kerbe schlägt Dan dann auch mit der Nummer „Hildmann“, in der er sich über Aluhüte und deren Besitzer lustig macht. Auch großes Kino. Ein weiterer Anspieltipp ist „1 Konzert“, das uns daran denken lässt, wie herrlich es doch ist, mit Bandshirts solchen jungen Künstlern zuzujubeln.
Bandshirts gehen immer. Ärzte-Shirts sicher auch bei Dan Ganove. Ich schätze, der Dan Ganove hat mindestens ein Ärzte-Shirt im Schrank.
Wenn ihr auch so ein Shirt im Schrank habt oder auf gute Punkmusik mit lustigen, aber auch mal ernsten deutschen Texten steht, dann holt euch diesen Einblick in Schlafzimmer von Dan Ganove. Einschlafen wird man hier nicht. Geile Musik und ein äußerst sympathischer Künstler. Ich hoffe auf mehr.
Das Einzige was ich schade fand, ist das „Ultra Tolerant“ nicht hier auch noch auf der CD ist.
Im Großen und Ganzen ein mehr als ordentliches Debüt.
Ich denke von Dan werden wir in Zukunft noch einiges hören.
Weiter so. Daumen hoch.
Review von Thorsten
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