Kosmothyczka kommen aus Karlsruhe und spielen laut Bandcamp-Seite Songs aus dem Kulturbeutel, während sie so ganz nebenbei musikalische Rollen-Klischees zerstören wollen.
Schon alleine, dass ihre selbst komponierten Stücke mit V-Akkordeon, Gitarre, Schlagzeig und Bass gespielt werden, gibt den sieben Liedern, die zusammen eine Spielzeit von 19:19 aufweisen, einen gewissen Wiedererkennungswert.
Die Songs sind tatsächlich melodischer Punkrock, der mit deutschen Texten aufwartet und in den Songs kleine Geschichten offenbart werden, die gewisse Alltagsthemen gekonnt wiedergeben.
Mit „Hand“ legen die vier los und es erinnert etwas an die Acht Eimer Hühnerherzen. Schön hier ist der mehrstimmige Gesang und das Stück rauscht in guten zwei Minuten vorüber.
Etwas besser als „Hand“ finde ich „Frau“. Leicht und beschwingt geht es hier zur Sache. Ein Song mit Ohrwurmpotential, der sicher als erster Anspieltipp dienen kann.
„Freiheit“ wirkt wütenden ist auch komplexer. Grundsätzlich finde ich das Lied gut, muss aber sagen, dass mich der Aufbau etwas stört. Die Tempowechsel lenken etwas vom guten Text ab.
Als weiterer Anspieltipp möchte ich dann „Schnitt“ nennen. Hier kommt auch das Akkordeon gut zum Einsatz. Ein langsames Stück über das „einfach weg“. Wirkt traurig und wirkt nach. Gutes Stück.
„BDSM“ geht dann wieder mit Vollgas zur Sache, aber nervt mehr als das es mitnimmt. Hier wird mehr gegrölt und irgendwie wirkt das Stück als Füller. Hätte man mehr draus machen können.
Die folgenden Stücke „Eins“ und „Isolation“ beschließen das Album in guter Singer/Songwriter,- aber auch Punkmanier. Auch das Akkordeon bekommt hier seine Momente.
Ich habe mir die knappen zwanzig Minuten jetzt mehrfach angehört. Die CD ist ok, die Band sucht ihren Weg und ich denke, sie werden ihn auch finden.
Ganz mitnehmen tut mich das Teil noch nicht, aber ich werde die Veröffentlichung sowie die Band im Auge behalten.
Schaun wir mal, wie es hier weitergeht.
Review von Thorsten
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