Voodoo Six – Simulation Game

Ein Fall von New Wave Of British Hard Rock würde ich sagen, um dadurch direkt einmal eine weitere Referenz im Bezug zu Iron Maiden in die Welt zu setzen! Bei Voodoo Six handelt es sich, auf die Gesamtästhetik geschaut, deutlich um Jünger des großen Eddie. Laut meiner Recherche haben sie in den 00er Jahren bereits für Harris, Murray und Co. eröffnet.

Ebenso verortet in England, hat man es bei dieser Band aber, mit einem durchaus weit gefächerterem Stil zu tun, als lediglich Heavy-Metal-Riffs und epische Gitarrensoli, obwohl Letztere aber zum Beispiel im Song Brake durchaus vorhanden sind. Den vierten Track, Inherit My Shadow, konnte ich in seiner Machart kaum von einem System Of A Down Track unterscheiden. Letztere sind meist´ womöglich etwas schneller unterwegs, aber ein definierter, talentierter Sänger und abwechslungreiche, gekonnte Gitarren sind auch hier an der Tagesordnung! Es wäre aber falsch, Voodoo Six per se mit den beiden erwähnten Giganten zu vergleichen. Hier ist eine deutliche Nuance an eigenem Stil vorhanden. Man scheut sich nicht davor auch mal in die Rock-Ballade zu gleiten, wie in Never Beyond Repair oder auch den Song mit Streichern zu eröffnen, wie in Liar and a Thief oder in One Of Us. In Last To Know sind Streicher, in Wechselwirkung zu tighten Gitarrenmelodien ein wichtiger Bestandteil. Der Gesang ist klar und da die Lyrics in der Regel in einem eher gebremsten Tempo vorgetragen werden, versteht man nahezu jedes Wort, was auch die klare und saubere Produktion der Instrumente erlaubt. Der Bass bleibt in der Regel brav hinter den Gitarren, die eine deutlich wichtigere Rolle einnehmen. Das Schlagzeug macht einen guten Job und erlaubt sich dabei ebenfalls keinerlei Rebellion.

Voodoo Six ist Musik für das große Vorhaben! Eine Party auf der geheadbangt wird ließe sich damit ganz ordentlich beschallen. Oder vielleicht machst du mit dieser Musik auf den Ohren, instinktiv ein paar Liegestütze mehr als üblich, das wäre denkbar! – Will sagen: Die Band rockt und hat meiner Meinung nach durchaus Potential, noch eine steile Karriere im Bereich Hard Rock zu bewältigen. Genügend Power ist jedenfalls da!

Trotz eigenem Stil und einem authentischen Auftreten halte ich die Songs an einigen Stellen aber für relativ austauschbar. Man hat ein bisschen das Gefühl als hätte man all´ das schon einmal gehört. Was soll man sagen? Das hier ist Rock! Einfacher Hard Rock, genau so wie man ihn kennt. Die Gitarren übertrumpfen sich andauernd gegenseitig in ihrer Macht und schreddern dir die Aufreißer-Solos nur so um die Ohren. Ein wechselhaftes Tempo bringt dich an manchen Stellen zum Tanzen und an anderen Stellen dazu, das Feuerzeug in die Luft zu halten. Wer von treibender Rock-Power nicht genug bekommen kann, ist hier jedenfalls richtig aufgehoben. Vielleicht komme ich ja eines Tages auf die Idee mit der Party zurück…

Das Cover ist mühevoll hergestellt. Hier war ein guter Künstler am Werk, der anscheinend die zahlreichen Cover von Iron Maiden genau so zu schätzen weiß, wie ich. Für Kenner: Es handelt sich meiner Ansicht nach um eine Art Fusion aus Brave New World, Seventh Son of a Seventh Son und Somewehre in Time.

Review von Kilian

Dieser Artikel wurde am: 23. Februar 2020 veröffentlicht.

Ähnliche Beiträge

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert