Köln rockt.
Natürlich rockt Köln, denn immerhin gibt es in Köln Sehenswürdigkeiten wie
S…chokoladenmuseum,
I…dyllische Cafes
N…eumarkt Gallerie
A…ltstadt
D…om
R…hein
U…-Bahn
M…useen
S…eilbahn über dem Rhein
DAS ROCKT.
Moment mal.
Da ist doch ein Wortspiel versteckt!? Na, wer hat es gefunden? Genau. Köln rockt auch durch eine junge Dame aus NRW, die unter anderem bei der Kölner Band The Gäs ordentlich auf die Pauke (oder besser gesagt die Drums) haut.
Sina Drums heißt der Youtube Kanal dieser jungen Dame aus der Nähe von Köln und sie ist in etwa das, was Dieter Bohlen fehlt, wenn er die wahren Superstars sucht, denn Sina ist nun einmal etwas mehr als nur eine junge Dame aus der Nähe von Köln. Wie schon beschrieben spielt sie in der Band The Gäs Schlagzeug und gibt somit den Herren vor sich den Takt vor, um Songs wie „[Savage]“ die nötige Portion Power zu liefern.
Zudem betreibt sie mit ihrem Vater einen erfolgreichen YouTube-Kanal, auf dem sie sehr abwechslungsreich Klassiker spielt und auch eigene Kompositionen hochlädt.
Auch Drum Tutorials (unter anderem zu Van Halen, AC/DC, …) sind dort zu sehen. Zudem gibt es dort eigene Songs, die Sina auch schon auf CD gepresst hat. „Chi Might“ und „Chi Might II“ heißen die ersten beiden Alben, die im nächsten Jahr von der dritten eigenen Veröffentlichung „Chi Might III“ ergänzt werden. Zu kaufen gibt es die Produkte natürlich auf ihrer offiziellen Webseite, aber auch unter Spotify, Apple Music und anderen Streaming Diensten kann man in ihre Sachen reinhören.
Tipp des Tages: Tut das mal schön fleißig. Denn dies ist sicherlich eine Sehens- und Hörenswürdigkeit aus Köln.
Ob ihre Veröffentlichungen nun mit der dritten Veröffentlichung zu einer Trilogie werden und wie Sina zu Punkten wie Heavy Metal, YouTube-Star, und vielem mehr steht erfahrt ihr im großen Sina Drums Interview.
Hey Sina, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst. Wobei erwischen wir dich gerade?
Sina: Ich sitze auf dem Sofa und streichle unseren Hund, während ich deine Fragen beantworte.
Mit 20 Jahren bist du Schlagzeugerin einer Metal Band. Wie stehen deine Freunde und Freundinnen zu deiner Musik? Ist Metal überhaupt noch „IN“?
Sina: Wir sehen uns eher als Vertreter des klassischen Hard Rock als als Metal Band. Hard Rock und Metal sowie Classic Rock sind in meiner Generation nicht mehr so angesagt. Mit dem Musikgeschmack vieler meiner Freunde kann ich deshalb nicht so viel anfangen.
Du bist mit der Schule fertig. Wie sieht jetzt dein Alltag aus?
Sina: In meinem Alltag spiele ich natürlich viel Schlagzeug. Ich lade sehr regelmäßig jeden Freitag ein Video auf meinem Youtube Kanal hoch. In diesen Videos steckt viel Arbeit, nicht nur im Üben vor der Aufnahme, im Filmen und editieren des Videos, sondern auch im Pflegen aller Social Media Kanäle. Außerdem fahre ich ab und zu nach Köln zu Bandproben oder zu Auftritten überall in Deutschland. Wenn ich nicht Schlagzeug spiele, nehme ich Gesangs- und Bassunterricht. Dann studiere ich auch noch Informatik an der Fernuni Hagen.
Schlagzeug spielst du schon seit 10 Jahren und bist auf YouTube sehr bekannt. Kaufst du dein Equipment selber oder hast du Sponsoren?
Sina: Ich werde von einigen Firmen endorsed, beispielsweise Kirchhoff Schlagwerk, Meinl Cymbals, Evans drumheads und Beyerdynamic.
Ab wann hast du gemerkt, dass du mehr in der Musik machen willst als nur Schlagzeug für Zuhause?
Sina: Als ich mit 14 Jahren meinen Youtube Kanal eröffnet hatte, war ich sehr erstaunt über die zahlreichen positiven Reaktionen. Ich habe dann immer mehr Videos hochgeladen und immer mehr Views und Subscriber bekommen. So direkt seine Musik teilen zu können macht natürlich super viel Spaß, deshalb bin ich drangebleiben.
Gab es für dich auch mal den Moment, die Sticks wegzuwerfen oder vielleicht ein anderes Instrument zu spielen? Falls ja, welches Instrument könntest du dir denn vorstellen?
Sina: Rhythmus liegt mir. Bei Hamonien und Melodien ist das nicht ganz so. Ich habe natürlich schon viele Instrumente ausprobiert, aber das Schlagzeug ist definitv mein Lieblingsinstrument. Als mein zweites Instrument würde ich den Bass nennen.
Dein Vater ist auch Musiker und mit ihm betreibst du den YouTube – Kanal. Die Cover, die du spielst, sind dies Songs, die du durch deinen Vater entdeckt hast?
Sina: Jein. Ich bin sehr durch meine Eltern geprägt worden in meinem Musikgeschmack. Insbesondere an die Beatles hat mein Vater mich herangeführt. Die meisten Songs, die ich auf Youtube gecovert habe, höre ich schon seit meiner Kindheit.
Wie lange braucht ihr gewöhnlich, um solch ein YouTube Video fertig zu stellen?
Sina: Das kommt sehr auf das Video an. An einigen Songs übe ich einige Monate, an anderen nur 30 Minuten. Der Audio und Video Schnitt und Mix dauert dann meistens nur 1 oder 2 Tage.
Nachdem ein Video hochgeladen ist, wird dies von sehr vielen Leuten gesehen und du bekommst Reaktionen wie „Daumen hoch“ oder „Daumen runter“. Interessieren dich diese Reaktionen und wie gehst du mit unberechtigter Kritik um?
Sina: Natürlich interessieren mich diese Reaktionen. Ich bekomme sehr viel positives Feedback, das zu lesen ist total schön. Ich versuche, meinen Kanal abwechselungsreich zu gestalten und verschiedene Genres zu spielen. Da ist es ganz natürlich, dass die Videos nicht immer jedem gleich gut gefallen. Deshalb stört mich negatives Feedback nicht besonders. Unberechtigte Kritik gibt es nur selten. Musik ist ja Geschmackssache :)
Du singst auch zum Teil bei den Veröffentlichungen. Für dich eher normal oder benötigst du da Überwindung? Könntest du dir vorstellen, ähnlich wie Bela B. von den Ärzten, auch live bei deiner Band einzelne Songs ganz zu singen?
Sina: Ich bin kein Sänger und vor allem keine Frontsau. Ich nehme Gesangsungterricht um einen guten Backgroundgesang abliefern zu können. Das macht mir sehr viel Spaß. Bei The Gäs könnte ich mir vorstellen einmal Backings mitzusingen, das mache ich im Moment aber noch nicht. Die Leadstimme überlasse ich gerne unserem Sänger Pedro.
Wie entscheidest du dich, welchem Song du einen Sina Drums–Anstrich verpassen möchtest?
Sina: Da gibt es sehr viele verschiedene Faktoren. Nicht alle Songs und Bands darf man einfach so ohne weiteres auf Youtube hochladen. Oft werden Videos wegen Copyright Verletzungen gesperrt wenn man nicht aufpasst, was man hochlädt. Ansonsten versuche ich Songs zu spielen, die mir Spaß machen und die ich interessant finde. Inzwischen gibt es auch sehr viele Songrequests aus denen ich mir ab und zu etwas aussuche.
Welche Songs oder Bands hat dein Vater durch dich entdeckt?
Sina: Ich habe in 2017 und 2018 im Drummers Institue in Krefeld Schlagzeug studiert und dort sehr viel (für mich) neue Musik kennengelernt. Insbesondere im Bereich Jazz, Big Band und Fusion habe ich viel dazugelernt. Im Moment fahre ich total auf Tal Wilkenfeld ab. Mein Vater hatte schon von ihr gehört, aber Fan ist er glaube ich erst geworden, als ich angefangen habe, ihre CDs rauf und runter zu hören.
Viele Informationen (auch über Konzerte und Bands) werden durch Facebook, Instagram, YouTube etc. verbreitet. Wie viel Zeit verbringst du mit dem Befüllen dieser Kanäle und wie wichtig ist dir das?
Sina: Das ist natürlich super wichtig und nimmt schon ca. eine Stunde am Tag in Anspruch.
Sicherlich hast du Vorbilder beim Schlagzeug-Spielen. Wen würdest du gerne mal im Studio besuchen?
Sina: Mein größtes Vorbild ist Jeff Porcaro. Toto ist meine absolute Lieblingsband. Leider kann man Jeff nicht mehr live spielen sehen und hören. Ich finde, Simon Phillips hat einen super Job als sein Nachfolger bei Toto gemacht. Überhaupt ist er ein total unglaublicher Schlagzeuger, und das auch noch als links- und rechtshändiger Spieler. Simon Phillips würde ich gern mal im Studio besuchen. Ebenso sehr hat mich Ringo geprägt, der zwar ein ganz anderer Spielertyp ist als Porcaro und Phillips, aber genauso groovt. Ringo ist der musikalischste Schlagzeuger den ich kenne.
Und für welche Band würdest du gerne mal Schlagzeug spielen?
Sina: Toto!!!
Deine Hauptband „The Gäs“ arbeiten gerade an einem zweiten Album. Was erwartet uns hier? Kannst du schon etwas dazu sagen?
Sina: Feinster Hard Rock!
Bist du bei der Produktion eines solchen Studioalbums ins Songwriting mit einbezogen oder wie funktioniert ihr in der Band?
Sina: Ich selbst bin kein Songwriter. Ich kann aber auf existierende Songs meinen eigenen Drum Part spielen. Das mache ich bei The Gäs. Außer mir schreiben alle meine 4 Bandkollegen Songs für das neue Album.
Neben „The Gäs“ hast du auch ein Solo-Projekt am Start und du veröffentlichst mit „Chi Might III“ nächstes Jahr deine dritte Solo CD. Du hast vorab erwähnt, dass hier (wie bei den vorherigen Alben auch) unterschiedliche Songwriter am Werk waren. Wie wählst du aus, welche Songs du aufnimmst und mit welchen Songwritern arbeitest du derzeit zusammen?
Sina: Am Anfang (2016) haben wir super viele Musiker angeschrieben, die wir auf Youtube gefunden haben. Dadurch sind dann die ersten Collaborations entstanden. Inzwischen bekommen wir per Mail so viele Anfragen, dass ich mir die interessantesten Songs und Interpreten aussuchen kann. Ich habe keine festen Songwriter, mit denen ich arbeite, sondern suche mir die Songs aus, die mir am besten gefallen.
Mit „Sina – One Girls Band“ hast du ein mini Album veröffentlicht. Was ist das Besondere hier dran und wo liegen die Unterschiede zu Chi Might?
Sina: Die Idee des Chi Might Projekts war, über das Internet mit Musikern von aller Welt zusammenzuarbeiten. Dank Youtube geht das heute zum Glück recht einfach. Jeder der 30 Songs auf Chi Might I und II featured einen anderen Musiker. Das Mini Album One Girl Band habe ich dagegen (wie der Name schon sagt) allein eingespielt und eingesungen.
Auf „Your Song Book“ bringt du eigene Versionen von Metallica aber auch zwei Songs der Dire Straits. Sind die Dire Straits für dich etwas Besonderes und was reizt dich an solchen Gitarrenlastigen Stücken?
Sina: Die Dire Straits sind eine der vielen Highlights des Classic Rock. Ich wähle nicht nur Songs aus, die für das Schlagzeug besonders interessant sind, sondern einfach, was mir gefälllt.
Auf der Konstellation „Your Song Book II“ führst du dieses tolle Konzept fort und bringst zum Teil Versionen mit der original Gesangsstimmte („Engel“) aber auch mit neuem Gesang („Thriller“). Wie gehst du an diese Interpretationen ran und wie wird entschieden, ob neue Gesangsspuren aufgenommen werden, oder nicht?
Sina: Alle Songs auf Your Songbook I und II sind vollständig neu eingespielt. Auch „Engel“ haben wir neu eingespielt und eingesungen. Wir hatten bei Engel das Glück, mit Christian Wolf (das ist einer meiner ehemaligen Drummer‘s Institute Kollegen und eigentlich Schlagzeuger und Bassist) einen Sänger zu finden, der Till Lindemanns Stimme sehr gut imitieren kann. Die weibliche Stimme des Engels hat meine Schwester Milena eingesungen. Man kann die Videos zu allen Your Songbook Songs auf Youtube finden, da sieht man dann alle beteiligten Musiker. Wenn wir so wie bei Engel die Möglichkeit haben, einen Song möglichst originalgetreu zu covern, dann machen wir das meistens auch gern. Zu manchen Songs kann man aber kein originalgetreues Cover machen, Thriller ist so ein Song. Dann distanzieren wir uns gerne vom Original und versuchen den Song neu zu interpretieren und unsere eigene Version daraus zu machen.
Zu den schon erwähnten „Chi Might“ – Alben möchte ich gerne auf die verschiedenen Musikstile eingehen. Wir erleben Rock `n` Roll, Prog-Rock, Metal aber auch Songwriter-Songs mit, die auch schon etwas von Jazz mit sich bringen. Welche Stile sind für dich einfacher und welche eher schwerer zu spielen?
Sina: Rock ist die Musikrichtung, die mir am meisten liegt. Ich lerne aber sehr gerne neue Dinge dazu und wage mich gern in verschiedene Genres.
Die Chi Might CDs gibt es bereits als limitierte Versionen (signiert). Was bedeutet es für dich, wenn dich andere Menschen um ein Autogramm bitten und was sagen alte MitschülerInnen zu deiner Karriere?
Sina: Da fast alles was ich mache online passiert, ist es schwierig wahrzuhaben, was passiert. Wenn ich ein Autogramm per Post herausschicke ist das ein anderes Gefühl, als nach einem Gäs Konzert jemandem persönlich eins zu geben. Das passiert nicht so häufig und ist natürlich jedes mal etwas komisch, aber auch ein Zeichen der Wertschätzung.
Die Cover der Chi Might CDs erinnern immer etwas an Yin und Yan. Sowohl die Zeichnugn als auch die Titelliste könnte ein wenig an ein Konzeptalbum erinnern. Ist Chi Might so etwas oder wirkt es nur so, dass die Songtitel zusammengehören?
Sina: Nein, es sind keine Konzeptalben. Beide Chi Might Alben haben viele unterschiedliche Genres und Musikstile, da wäre ein richtig zusammenhängendes Konzeptalbum gar nicht möglich. Aber natürlich versuchen wir die Reihenfolge der Songs so zu wählen, dass es keinen zu großen Briuch beim Hören gibt. Auf Chi Might III wird eine Passage aus 3 odre mehr songs geben, die wie bei einem Konzeptalbum zusammen gehören.
Auf deinen Chi Might – CDs gibt es nicht nur viele Songschreiber, sondern auch einige Gäste. Auch du bist auch schon als Gastmusikerin aufgetreten. Welche Produktion findest du besonders spannend und warum?
Sina: Mein letzter Auftritt als Gastmusiker war bei dem neuen Album “Durch die Zeit” von Der Ole. Ole hatten einen Auftritt von The Gäs gesehen und mich dann gefragt, ob ich einen Song auf dem Album einspielen würde. Das war total cool und hat super viel Spaß gemacht. 2018 hatte ich außerdem das Glück, zusammen mit Donovan bei “Gottschalks Großer 68er Show” auftreten zu dürfen. Das war bisher mein spannendster Gastmusiker Auftritt. Im Juli dieses Jahres war ich wieder bei einem Projekt von Donovan involviert, das in diesem Monat veröffentlicht wird.
Die Songs, die du spielst, sind hauptsächlich aus dem Rock-Bereich. Wenn nun eine Pop-Band, die schon einige (Balladen-)Hits im Radio hatte, bei dir anfragen würde, ob du auf Tour für sie spielst, wie würdest du reagieren?
Sina: Das kommt ganz darauf an. Vor allem darauf, ob ich denke, dass ich während der Tour etwas dazulernen würde (das würde ich ganz bestimmt), und darauf, wie lang eine solche Tour wäre.
Vielen Dank für das Interview. Die letzten Worte gehören dir.
Sina: Danke für das Interview!!
Interview von Thorsten
So eine klasse Drummerin, ein unglaubliches Talent an diesem Instrument, ganz wirklich, das kann man sich immer wieder anhören und ansehen, danke
Hey Sina, habe dich erst gestern entdeckt, nachdem man mir einen link zu deiner jungen Kollegin Nandy Bushell zukommen liess, durch Zufall bin ich dann auf deinen channel gelangt, das hat mich dann die Nacht gekostet – grins – damit wollte ich nur andeuten, wie vielen Menschen meiner Altersgruppe um die sechzig du mit deiner Arbeit glücklich machst und sogar unter Umständen das Leben verlängerst, eine solche Art professioneller Darbietung von visuellen + akustischen WOW-Effekten habe ich jetzt doch nicht erwartet. Ich danke dir und deinem Vater von Herzen und freue mich sehr, jemanden entdeckt zu haben, der im Nu alles Negative dieser Welt vergessen machen kann…das war SPITZE und wird es bleiben !!!
Hallo Sina, habe dich erst seit einem Jahr entdeckt und bin super von Dir und deinem Talent begeistert.
Habe selbst ca. 30 Jahre Schlagzeug gespielt. Musste leider wegen den Handgelenken aufgeben. Egal,
es gibt schlimmeres. Was wirklich schlimm ist : du spielst einfach besser als ich es je konnte. Habe seitdem richtig Lust wieder mal zu spielen. Bitte mach weiter so und bleib wie du bist. Macht Spaß deine Videos auf meiner Bose zu sehen und zu hören.
Bleib gesund und hab Spaß
Gruß Tom aus Mainz (54 Jahre)
Hallo meine SINA, 14 Jahre alt(jetzt20) und für mich die weltbeste Drummerin,- selbst Schuld wenn Dich jeder mag. Omg ich höre Sinadrums überall, Etwas Besseres gibt es nicht-das habe ich selbst nicht einmal geschafft.Aber das war 1973.Bin sehr stolz auf ,,SINADRUMS“-jeden Tag