„Früher oder später bekommen wir sie ja doch“.
So oder so ähnlich hieß doch mal die Schlagzeile eines Werbespots. Egal.
Man kann das wunderbar umschreiben auf Jens Rachut, denn früher oder später bekommt man doch von der Musik von diesem Urgestein der Punkszene zu hören. Über Hörensagen von seinen alten Bands wie Dackelblut, Oma Hans, Blumen am Arsch der Hölle, Kommando Sonne-nmilch, Alte Sau, … oder auch einfach durch das Reinhören in seiner neuesten Veröffentlichung mit Maulgruppe, die uns mit „Tiere in Tschernobyl“ 11 Songs präsentieren, deren Stil in 40:30 Minuten Spielzeit als Elektropunk mit starken Texten dargestellt werden kann.
Mit „Gezeiten“ startet die Scheibe sehr düster. Elektroklänge lassen uns wach werden und schon die ersten Klänge vereinnahmen „reden wir über Menschen oder kommt es uns so vor“ hören wir und das teil macht nachdenklich. Und ja, der Song will gehört werden. Der Sprechgesang bedrückt und ich bin drin in der Scheibe.
Auch „Tinderbaby“ ist vom Klang mehr als interessant – „Tinderbaby ich brauche dich“. Diesen Satz werden sicher viele Rachut Fans laut mitsingen können. Und „der Unsichtbare war schon immer da“. Genau wie Rachut. Auch dieses schwer drückende Stück Musik nimmt den Hörer gefangen.
Weiter kommen starke Songs aus den Lautsprechern, bei denen ich den kritischen Texten von Jens Rachut zuhöre und irgendwie kaum auf die gute musikalische Untermalung achte.
Herausstechen tun einige Songs.
Mir persönlich gefällt „Jäger“, der stark auf das monotone Leben unserer Gesellschaft abzielt.
Ich habe die CD nun mehrfach gehört. Die Zeit verfliegt hier beim Zuhören der Rachut-schen Texte.
Ein starkes Album, das vor allem von der Dramatik lebt. Aber Achtung. Wer Rachut mag, muss sich dieses Album definitiv reinziehen.
Es eignet sich aber sicher nicht zum „nebenbei hören“.
Ich persönlich finde das Teil mehr als stark und hoffe, dass Rachut mit der Konstellation Maulgruppe noch mehr Alben wie die „Tiere in Tschernobyl“ veröffentlicht.
Dieses hier hat echt Potential und hier schlägt der Geigerzähler schon recht gut aus.
Review von Thorsten
Maulgruppe – Tinderbaby
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