Bandgeschwister veröffentlichen mit „Wir leben noch“ ein Album, auf dem sich 13 Titel in genau 45 Minuten befinden. Auch wenn man beim Bandnamen davon ausgeht, dass dies eine Geschwisterband ist (kurz befürchte ich einen Ableger der Kelly Family), bestehen die im Jahr 2009 gegründeten Bandgeschwister aus zwei Nichtgeschwistern. Sabine Vogel und Nils Schelm als die nichtgeschwistrigen Bandgeschwister bezeichnen ihre Musik (laut Facebook-Seite) als Rockmusik mit ehrlichen Worten und ehrlichem Gefühl. „Denn sie wissen, wovon sie reden!“ so steht es dort auf der Seite.
Und wovon reden Sie?
Nun schauen wir uns die Trackliste an „Wir leben noch?“, „Scherben“, „Frei“, „Wir sind weg“, Nun, ich überlege kurz. Und ja, das klingt nach purem (vielleicht sogar monotonem Deutschrock). Nach dem Hören der CD muss ich aber feststellen, Nein, das ist es aber nicht.
Es ist, wie die Facebook Seite beschreibt, Musik die „laut“ und „anders“ ist.
Die CD startet mit „Wir leben noch“ irgendwie gewöhnungsbedürftig. Elektronik, trotzdem rockig, Breaks. Und einen guten Text. „Niveauetikette bla bla bla …“ Sicher, vom Text her ist der Song richtig gut. Mir gefällt die Musk schon, auch wenn ich es mir anders vorgestellt habe.
„Scherbenmeer“ finde ich besser. Die Stimme der Sängerin und auch den Text finde ich gut.
Irgendwie trifft diese Aussage auf alle Songs zu.
Es lohnt sich hier tatsächlich, der Sängerin zuzuhören. Die Songs sind nicht alltäglich aufgebaut. Viele Spielereien, die beim ersten hören gar nicht so auffallen.
Als Beispiel möchte ich hier „Trau ihr nicht“ erwähnen, dass elektronisch verspielte Strophen und zudem einen schnelleren Mitgeh-Refrain hat.
Auch „Zwischen den Zeilen“ bleibt hängen. Es ist eine Ballade die sowohl vom Text als auch von der Musik beeindruckt. „Glaub mir dich zu lieben ist wie Krieg, Freiheit ist das einzige was ich wollte“ und irgendwie bleibt der Song im Ohr …
Leider gibt es auch Songs wie „Ohne dich“, die mir dann doch zu schmalzig sind (auch wenn die Instrumentalisierung OK ist)
Gerade weil ich die Instrumentalisierung interessant finde, habe ich z. T. manche Songs mehrfach hintereinander angehört und ja, ich finde die CD durchaus interessant.
Sie hat dann doch weniger von der Kelly Family, auch nur ganz wenig vom durchschnittlichen Deutschrock zu bieten. Vielleicht eher ein wenig Wir sind Helden auf Speed…!?
Ich werde jedenfalls nochmals reinhören.
Review von Thorsten
Bandgeschwister – Wir leben noch
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