„Die fünfte Dimension“: Musiker Daniel Wirtz im Interview

Mit „Die fünfte Dimension“ erscheint am 17.11.2017 das neue Album von Wirtz. Wir sprachen mit Daniel Wirtz über die Songs, die Hintergründe und natürlich über alles, was hinter dem Thema „Fünfte Dimension“ steckt!

Hallo Daniel, wo erwischen wir dich gerade?
Daniel: Es ist Donnerstag Vormittag, da geht es gleich zum Sport. Wie beinahe jeden Tag. Wer geistig was reißen möchte, muss erstmal seinen Körper auf Vordermann bringen. (lacht)

Am 17.11.2017 erscheint mit „Die fünfte Dimension“ das neue Album – wie liefen die Arbeiten daran?
Daniel: Bei diesem Album ging uns die Arbeit wirklich leicht von der Hand, wir hatten schon sehr früh unheimlich viel gutes Material Das macht es natürlich hinten raus mega entspannt, man muss keine Kompromisse machen, weil das Album irgendwann mal raus muss, sondern kann sich zu 100% wohlfühlen. Das heißt nicht, dass wir auf den letzten Alben irgendwas Halbgares an den Start gebracht hätten, aber mit mehr Zeit kann man vielleicht noch die eine oder andere gute Idee extra umsetzen.

Beim ersten Hören der Songs fiel mir auf, dass es um Themen wie die Liebe, die Ewigkeit und um die Frage, ob gewissen Dinge im Leben wirklich existieren, geht. Wie sieht das Songwriting bei dir aus und was war dir dieses Mal besonders wichtig?
Daniel: Es läuft immer nach dem selben Muster ab und das schon seit zehn Jahren: Was raus muss, kommt aufs Papier. Es gibt kein Konzept und keine Pläne, die Themen, um die es bei einem neuen Album geht, sind völlig willkürlich. Wir nehmen uns nicht vor, mal ein Album über Transzendentales zu schreiben oder die Liebe oder ähnliches. Wir achten höchstens darauf, dass es am Ende rund wird und zu uns passt. Das ist vielleicht der einzige Vorwurf, den wir uns zu „Auf die Plätze, fertig, los“ gefallen lassen müssen. Das Album war nicht konstruiert oder wurde gar auf eventuelle neue Hörer hin geschrieben und aufgenommen, aber es war vielleicht tatsächlich ein „Happy“-Song zu viel drauf. Diesmal gab es auch wieder zwei Kandidaten, die die Atmosphäre des Albums zu sehr verändert hätten und deshalb haben wir sie diesmal von der Karte gestrichen. Aber sonst: Alles raus, was keine Miete zahlt.

Wirtz – Gib mich nicht auf

Was bedeuten dir Dinge wie spiritueller Wachstum (Bewusstseinssteigerung), der Glaube an Höheres oder gar der Blick in die Zukunft?
Daniel: All dieses umschreibt ja rein theoretisch die fünfte Dimension…. Ich glaube schon, dass es da eine Menge Sachen gibt von denen wir noch keine Ahnung haben oder wir noch nicht wissen, wie damit umzugehen ist. Allerdings wird mir schon nach kurzer Zeit schwindelig bei dem Versuch das Universum zu begreifen oder zu verstehen. Alleine die Vorstellung von Unendlichkeit kann einen echt kirre machen. Und erst Recht, wenn man sich dann noch tiefer versucht in die Materie reinzudenken. Am Ende bin ich immer froh wenn ich wieder in die vertrauten drei Dimensionen zurückkehre – um mich wieder den total banalen Dingen hinzugeben wie Leben, Lieben, Essen, Trinken – und Musik machen.

Wo kann man dich in naher Zukunft live sehen?
Daniel: Ich schaue mal eben… Fast überall! Wir haben eine schöne Tour am Start, die uns quer durch Deutschland und für einen Abstecher nach Wien führen wird.

Man konnte dich in den letzten Jahren des Öfteren im TV sehen. Ist da Weiteres für die Zukunft geplant?
Daniel: Geplant ist da nichts, aber man kann auch nichts ausschließen. Mir hat es jedenfalls viel Spaß gemacht, die Kollegen im „WIRTZ-Haus“ zu empfangen. Sollte VOX Lust auf eine neue Staffel oder jemand mit einer anderen guten Idee kommen, würde ich mir das auf alle Fälle mal anhören. Es muss aber im allerengsten Sinne mit handgemachter Musik zu tun haben, es wird keine Kochshow oder irgendein Autoschrauberformat mit mir geben. Klar ist aber: Fernsehen ist eine tolle Abwechslung, aber dieses schöne Hobby darf dann nicht zulasten der Musik gehen. Darauf liegt auch in Zukunft der Fokus und man muss keine Sorgen haben, dass der Wirtz jetzt zum TV-Sternchen wird.

Was bedeuten dir Dinge wie…
-…Familie?
Daniel: Die Geburt unseres Sohnes hat natürlich alles verändert. Nicht nur ist man auf einmal Papa mit allen Rechten und Pflichten (lacht), sondern reflektiert auch mal die Beziehung zu seinen eigenen Eltern. Und dann sieht man im Rückblick doch so manches mit anderen Augen. Mein eigenes Vatersein hat mich auf alle Fälle meinen Eltern noch einmal ein Stückchen näher gebracht. Und ich weiß, worauf ich mich in den nächsten 15, 16 Jahren einstellen kann, wenn der Junior nur ein bisschen was von mir hat. Dann wünsche ich mir die Ruhe und Leidensfähigkeit meiner eigenen Eltern. (lacht)

-…Glück?
Daniel: Glück ist so wahnsinnig subjektiv, dass jeder bis zu einem gewissen Grad tatsächlich seines eigenen Glückes Schmied ist. Es gibt ja ein, zwei Songs von mir, wo das beschrieben wird: Nutze das, was dir gegeben wurde und schätze es. Glück ist für mich, wenn es meiner Familie gut geht – und ich ein selbstbestimmtes Leben führen kann. Das ist ein Privileg, das ich zu schätzen weiß.

-…Treue?
Daniel: Ohne geht es nicht. Und da gehört „sich selbst treu zu bleiben“ auch dazu.

Jetzt kommen noch einige Fragen abseits der Musik.
– Was wird man bei dir im Kühlschrank immer finden?
Daniel: Eine gute Flasche Wein

– Wann war dein letzter Alkohol-Absturz?
Daniel: Daran erinnere ich mich nicht mehr, wage aber eine vorsichtige Prognose für den nächsten: Am 17.11.17!

– Welche Dinge gehören auf jeden Fall in den Tourbus?
Daniel: Ganz klar: Gute Leute. Der Rest ist nicht so entscheidend

– Was war das letzte Konzert, welches du besucht hast?
Daniel: Ich habe meinem lieben Freund und WIRTZhaus-Gast Henning Wehlandt auf seiner „Der Letzte an der Bar“ einen Gegenbesuch bei seinem Konzert im Zoom in Frankfurt abgestattet.

– Welche Musik läuft zur Zeit bei dir?
Daniel: „Die Fünfte Dimension“, in Dauerschleife! (lacht)

– Kino oder Streaming?
Daniel: Kino

– Wie sieht ein perfekter Tag in deinem Leben aus?
Daniel: Auf jeden Fall steckt in diesem Tag viel Musik und Familie. Tagsüber zerlege ich mit meinem Sohn die Bude, bis Mama schimpft und abends spiele ich ein schönes Konzert in einem nicht zu kleinen, aber auch nicht zu großen Laden, der schön voll ist und wo der Sound passt. Da ist rechts und links noch ein bisschen Platz für Details, aber die Voraussetzungen für einen perfekten Tag sind so schonmal geschaffen. Und wenn ich dann noch Interviews geben darf wie dieses hier mit euch, dann sind wir auf einem sehr guten Weg!

Vielen Dank, die letzten Worte gehören natürlich dir!
Daniel: Da ich gerade für meinen Funkschein lerne, sage ich es mal so: Victor; India; Echo; Lima; Echo; November; – Delta; Alpha; November;Kilo; Alpha; Uniform; Foxtrott – Bravo; Alpha; Lima; Delta;

Interview von Florian im November 2017

Foto: Ina Bohnsack

Dieser Artikel wurde am: 2. November 2017 veröffentlicht.

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