Mit dem im Juni diesen Jahres erschienen Longplayer „Warriors“ liefern uns BadCop BadCop feinsten RiotGirl-Punkrock. Die sozialkritische Message gibt’s hier ohne dabei platt zu wirken inkusive.
Der Opener „Retrogate“ rotzt gleich mächtig los und zeigt uns was die US-amerikanische allgirl Band auf dem Kasten hat. „Stronger each day, making my way out of retrogate“, kraftvoll und melodisch erklingt der Chorus des Songs und präsentiert starken weiblichen Gesang fernab von den üblichen Klischees. Der Sound dazu ist nicht weniger gekonnt und funktioniert perfekt. Ein Song, der direkt im Hörgang hängen bleibt und zu dem man sofort mitwippen muss.
Mit „I’m done“ folgt dann direkt der nächste Kracher. Gesang und Instrumentalisierung zeigen sich hier facettenreich und verdeutlichen, dass BadCop BadCop nicht nur übliche Klischees bedienen, um gut zu sein, sondern auch einen sehr innovativen Sound liefern. Ebenso innovativ ist der dazugehörige Text, der von modernen Feminismus handelt, in dem Geschlechterrollen keine Rolle mehr spielen.
Auch im nächsten Song „Womanarchist“ zeigt man sich zu feinsten Punkrockklängen politisch. Hier wird sich klar gegen jede Form von Diskriminierung ausgesprochen und eine Welt gefordert, in der wir alle gleichberechtigt nebeneinander existieren können.
„Why change a thing“ zieht nun textlich die logische Konsequenz und fordert auch die Manager an der Spitze dazu auf, über ihre Komfortzone hinauszusehen und gegen die vorhandenen Missstände anzukämpfen. „Victoria“ behandelt nun wiederum ein anderes persönlicheres Thema und erzählt die Geschichte von Victoria, die sich mit 13 Jahren das Leben nimmt. Der Sound dazu ist wütend, druckvoll und doch melodisch, mit einem eingängigen Refrain, den man direkt mitsingen kann und will.
Ungewöhnlich startet der nächste Song „Amputations“. Von einem Mitklatsch- und Gröhlpart eingeleitet, mit melodischen und mehrstimmigen Gesang präsentiert sich dieses Stück eher ruhig. Inhaltlich geht es hier um das Ende einer Beziehung, aus der man sich trennt, weil sie einem nicht guttut. Bei „Broken“ wird das Tempo nun wieder erhöht und der Hörer mit angenehm typischen oldschool Punkrockklängen verwöhnt. Thematisch wird es persönlich und erzählt vom Neuanfang trotz anfänglichem Scheitern. Von Zweifeln und Ängsten und dem Wunsch sich nicht länger hinter diesen verstecken zu wollen.
„Wild me“ baut sich langsam auf und überzeugt bereits am Beginn durch verrucht düsteren Gesang, der sich schließlich zu gesteigertem Tempo entlädt. Hier werden alle Mädels aufgerufen sich selbst zu finden und sich dabei nicht von typischen Rollenbildern und Klischees eingrenzen zu lassen. Der nächste Song „Warriors“ ruft nun lautstark dazu auf, gegen vorhandene Diskriminierung zu kämpfen. Musikalisch wird das Ganze von Punkrockanleihen und melodischen Gesang inkl. kurzem Instrumentalsolo begleitet. Am Schluss des Stücks erklingt nochmal mehrstimmig „We are warriors“, was überrascht und den Aufrufcharakter des Songs gekonnt unterstützt.
„Kids“ kracht nun nochmal richtig rein. Rotzig frech in den Strophen, unterstützt von mehrstimmigem melodische Gesang in den Hooks. Doch auch dieser locker tanz- & mitsingbar daherkommende Song hat einen ernsten Hintergrund und handelt thematisch von häuslicher Gewalt. Der letzte Track der CD „Brain is for lovers“ erzählt davon, wie sich Dinge durch den Alltag und durchs Erwachsenwerden ändern. Und davon, dass wir die Erlebnisse und die Menschen, die uns dabei begleitet haben trotz allem nicht vergessen.
Review von Tamara
BadCop BadCop – Womanarchist
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