Am 13.04.2017 waren die Broilers zu Gast in Bremen, dieses Mal in der ÖVB-Arena. Als Support-Band hatten sich The Baboon Show angekündigt.
Ich bin, wie immer, mit dem Auto nach Bremen gefahren und war überrascht, als ich auf dem großen Parkplatz neben der Bürgerweide parken wollte. Denn es fand die Bremer Osterwiese statt (vom 07. – 23.04.2017) und somit wurde ich von einem Riesenrad empfangen; aber nicht nur von dem, denn ebenfalls begrüßt hatte mich eine junge Frau auf dem Parkplatz und zwar genau dort, wo man sich das Ticket zieht. Diese Frau wollte wissen, ob ich auf den Ostermarkt oder zum Konzert gehe und als ich ihr die Frage beantwortete, musste ich vorab 4 Euro bezahlen und das fand ich schon komisch. Allerdings muss man die Karte, die man bekommt, nach dem Besuchen des Parkplatzes, entwerten lassen und da musste ich nach dem Konzert dann nichts mehr zubezahlen – also alles gut!
Nachdem ich dann zur ÖVB-Arena gelaufen bin (ca.5 Minuten vom Parkplatz) konnte ich schon die Menschen sehen, die auch zum Konzert wollten und reihte mich natürlich ein. Hier muss ich sagen, waren die Kontrollen perfekt, denn jede/r Einzelne/r wurde abgetastet und musste die Jacke öffnen – hier schonmal ein Lob!
Dann betrat ich die Arena und musste dann auch offiziell feststellen, dass die Broilers nicht mehr die Broilers sind, wie ich sie noch vor einigen Jahren gesehen habe – und das meine ich positiv! Ich war zuletzt auf der Santa Muerte-Tour 2012 und das Konzert fand im Aladin (auch in Bremen) statt – 1800 Menschen waren dort und es war großartig. Jetzt stand ich in der Arena und es fanden 5 mal mehr Menschen Platz, heißt in Zahlen 9000. Verwundert war ich, dass sich auch sehr viele Menschen Sitzplätze im oberen Bereich zugelegt hatten – Punkrock-Konzert mit Sitzplätzen? Nun gut…
Dann wurde es dunkel und um 19.55 kamen The Baboon Show auf die Bühne und es ging direkt mit Vollgas zur Sache. Sängerin Cecilia Boström knallte im hautengen, schwarzen Einteiler (?) mit ihrer rauen Stimme die Songs raus und die Band überzeugte komplett mit ihrem Sound. Für die meisten Menschen wohl noch unbekannt, habe ich mich gefreut, sie endlich mal live zu sehen. Scheinbar nicht nur ich, denn ein Mitte 40-jähriger Mann gröhlte jeden einzelnen Song lauthals mit – fantastisch!
Dann war es soweit und ebenfalls sehr pünktlich starteten die Broilers den Abend mit dem gewohnt fallenden Vorhang im „sic!“-Look und dem damit verbundenen ersten Song „Zurück zum Beton“. Die Stimmung war am kochen und die Becher flogen hin und her, die übrigens ebenfalls sehr schön geworden sind. Neben neuen Titeln wie „Bitteres Manifest“, „Ist da jemand?“ oder „Ihr da oben“ ging es bei älteren Stücken wie „Paul der Hooligan“, „Dumm und glücklich“ oder „LoFi“ gerade im vorderen Bereich ordentlich zur Sache.
Was mir ebenfalls wieder positiv aufgefallen ist, dass Sammys Ansagen vor den Songs eine klare Sprache sprechen und die Meinung, die er äußert, von vielen mit Applaus wahrgenommen wird – gerade was die politische Gesinnung vieler dummer Menschen angeht – somit kam der Song „Zu den Wurzeln“ sehr gut an. Zum Ende gab es dann noch diverse Zugaben und zum Schluss wurde mit „Ruby Light & Dark“ und „Blume“ noch einmal alles rausgeholt. Und eine kurze Nachricht an Sammy: Eine Lieblings-Bier-Frage in Bremen zu stellen, ist gar nicht so einfach, oder?
Neben dem perfekt abgemischten Sound (selten versteht man den Gesang auf einem Konzert so deutlich) waren auch die Lichteffekte super!
Die Broilers haben wieder einmal gezeigt, dass sie eine hervorragende Live-Band sind; ob es musikalisch oder gesanglich ist, es war perfekt und die Musiker haben es mehr als verdient, den Lob zu erhalten, den sie seit Jahren bekommen. Ich werde auch zur nächsten Tour fahren und war von diesem Abend mehr als entzückt!
Noch ein kurzer Satz zu den Fans: bei den vielen, vielen jungen Fans fiel es mir auf, dass sie die älteren Titel nicht wirklich mitsingen konnten. Als Fazit ziehe ich daraus, dass die Broilers gerade in den letzten Jahren an Fan-Zuwachs gewonnen haben. Nichts desto trotz gingen die Old-School-Fans und langjährigen Begleiter (so wie ich) auch sehr gerne zu den alten Songs ab!
Bericht von Florian
Foto: Florian Puschke
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