We Butter The Bread With Butter: Die Deathcore-Band im Interview
Im Sommer 2016 spielten We Butter The Bread With Butter beim With Full Force Festival – wir trafen die Musiker zum Interview und konnten ihnen einige interessante Fragen stellen!

Hi, Danke, dass ich hier sein darf. Eure Show war klasse. Ihr habt heute zum ersten Mal auf der großen Bühne gespielt, statt wie die letzten Male auf der kleinen (Zelt)-Bühne. Wie fühlt sich das an? Vergleichbar oder komplett anders?
Marcel: Komplett anders, erstmal ist unter freiem Himmel anders als im Zelt und das ist halt einfach eine andere Dimension, die sich krasser anfühlt und noch mehr Energie irgendwie hat. Draußen und mehr Leute und und und…
Axel: Es ist offener..
Paul: Die Energie im Zelt ist halt immer mega gebündelt, wie so ein Topf der am Überkochen ist und draußen ist einfach mehr Raum unter den Menschen. Da wird alles freigelassen, was freigelassen werden kann. Genauso geil, aber anders.

Da hat auch die doppelte Menge an Menschen Platz!
Marcel: Genau, und außerdem ist es ein geiles Gefühl als Musiker zu wissen, Dein Zeug kommt gerade aus einer viel größeren Anlage raus.

Euer Album „Wieder geil“ ist ja nun schon über ein Jahr draußen. Wie ist die Resonanz bisher?
Paul: Besser als gedacht (lacht)
Marcel: Haha, ja wir hatten eigentlich gar keine großen Erwartungen da reingesteckt. Man merkt es dem Album auch an, dass es sehr frei Schnauze gemacht wurde, also mehr eine Momentaufnahme. Und deshalb stand’s auch ein bisschen in den Sternen wie das aufgenommen werden würde, aber es kam eigentlich ziemlich gut an. Also besser als das Album davor (lacht)
Paul: Also die Presse hat’s sehr gut aufgenommen, und von Fans natürlich auch…

Das Lied „Rockstar“, ist das autobiographisch?

Marcel: Ja, definitiv.
Paul: Jede Zeile davon. Punkt.

Gut, abgehakt. Ihr seid ja mittlerweile ziemlich viel international unterwegs. Habt ihr deswegen auch die beiden Songs auf Englisch im Programm?
Marcel: Eigentlich sind die Lyrics der beiden Songs so entstanden, dass wir uns beim Schreiben des Albums nichts vorgeschrieben hatten, wie gesagt frei Schnauze. Bei den drei Songs haben wir im Prozess festgestellt, dass deutsche Vocals nicht so richtig gepasst haben, warum auch immer. Wir haben nach einem sehr modernen Sound gesucht und da hat manchmal eine deutsche Stimme nicht so perfekt darauf gepasst, also haben wir uns gedacht: Machens wir’s halt auf Englisch. Wir wollten einfach auch mal etwas Neues ausprobieren.
Paul: Genau, wir haben viel probiert, hat nichts gepasst..
Marcel: und dann haben wir es uns getraut auf Englisch, etwas, dass wir uns lange nicht getraut haben und im Englischen hat der Song sofort funktioniert.
Paul: Außerdem hatten wir selbst Lust etwas Neues zu machen.
Marcel: Ja, aber am wichtigsten ist: Kost‘ ja nüschts!

We Butter The Bread With Butter – Berlin, Berlin! (Live @With Full Force 2016)

Bleibt ihr beim deutschen Text oder werdet ihr jetzt mehr englische Lyrics machen? Auch wenn ihr jetzt außerhalb von Deutschland auftretet?
Paul: Ja, nee. Also ich glaub, das können wir nicht authentisch rüberbringen.

Diesen Sommer wurden ja einige Festivals wegen Unwettern abgebrochen. Wart ihr da selbst betroffen?
Can: Selbst betroffen nicht, aber man kennt halt viele, die auf diesen Veranstaltungen waren. Und dann fragt man natürlich: „Hey, habt ihr was mitbekommen?“ Es ist schon auffällig dieses Jahr. Und da sprech‘ ich gerne den Klimawandel an, das liegt daran, dass alle zu viel Tiere essen.

Ja, das wäre die Zusatzfrage gewesen: Was denkt ihr darüber, wieso, weshalb? Wurde zu Recht abgebrochen?
Paul: Also an sich ist es ja gut, klar für die Leute, die Geld bezahlen erstmal nicht, aber Sicherheit geht halt vor.

Rock am Ring erstattet 40% zurück..
Marcel: Ja wobei das schon ein krasser Move ist, hätte ich nicht erwartet. Aber ist schon richtig. Wenn da was passiert, kann man das nicht entschuldigen. Man macht sich sein Leben lang Vorwürfe, also ist es richtig, wie es gehandhabt wurde.
Paul: Aber da kann jeder selbst etwas dafür tun, wenn er den Klimawandel aufhalten wird, umweltbewusst konsumieren, einkaufen, dann funktioniert die Welt besser…

Seid ihr Fußballfans?
Paul: Also Axel ist unser größter Fußballfan, ich bin eher so EM- und WM-Gucker.
Axel: Event-Fan nennt man das..
Can: Also nur bei WM steig‘ ich so mit ein… wenn’s ums Halbfinale geht, sonst.

Ich bin bei der EM ja grundsätzlich für Amerika…
Axel: Ich bin immer für Union..

Wie sind eure Tipps für heute Abend – (Halbfinale Deutschland – Italien)?
Axel: Ich tipp auf 2:1 für Deutschland. Halbzeitstand 1:1
Paul: Gegen wen? Portugal?
Axel: Italien. Das eigentlich Finale.
Paul: Also ich war ja letztes Jahr im Urlaub in Italien und deswegen bin ich ja Italienfan.
Can: 1:0 Italien
Axel: Also ich würd‘ mir wünschen, dass die zweite Fußballbundesliga wieder anfängt, aber ich glaub trotzdem, dass Deutschland gewinnt.
Paul: Also ich finde, bei der EM geht’s viel zu wenig um sportlichen Wettkampf als eher um wirtschaftliche Interesse und die FIFA unterstützt noch dazu Kinderarbeit, so.. und deswegen guck ich mir nix an.

Wirst dann heute Abend wahrscheinlich dazu gezwungen?
Paul: Ja. Ist ja prinzipiell auch lustig, so als Happening, aber so privat würd‘ ich mir das echt nicht geben.

Was ist bei euch im nächsten Jahr geplant?
Marcel: Wir setzten uns jetzt mal ans Album. Das sagen wir jede Woche, dass wir uns nächste Woche ans Album machen…
Paul: Ja, das ist hier ein bisschen wie Schule, wie Pflichtprogramm bei uns: einen Song schreiben müssen und dann alle „woa, muss das sein?“
Marcel: Aber dann irgendwann kommt der Moment und dann klappt’s und rollt’s und wir wollen eigentlich Ende diesen Jahres neuen Kram haben, müssen uns jetzt aber langsam echt mal hinsetzen.
Can: Machen wir auch. Versprochen!

Letzte Worte, vollkommen frei Schnauze:
Axel: Und niemals vergessen: Eisern Union!
Marcel: Nee, nee das ist schlecht, komm Paul…
Paul: Seid lieb zueinander, denn Gutes tun und helfen macht mehr Spaß, als das einem geholfen werden muss.
Marcel: Das macht keinen Sinn!
Paul: Helfen macht mehr Spaß und Freude, als dass einem selbst geholfen werden muss und man Hilfe in Anspruch nehmen muss.
Marcel: Nee, nee das ist doch Quatsch. Löschen!
Paul: Nein, nicht löschen. Genauso veröffentlichen!
Can: Ich überlege gerade, ob ich weniger esse, weil ich gar nicht so viel Hunger hab.
Marcel: Nicht weil er nicht so viel Hunger hat, sondern weil er immer dicker wird.
Can: Nee, wegen der Umwelt. Hatten wir doch gerade: Klimawandel und so.
Paul: Meine letzten Wort sind: Alles was man konsumiert hat Kosten, die einem vorgegaukelt werden und wahre Kosten. Und die wahren Kosten sind einfach nur Kredite, die wir auf Kosten der nächsten Generation aufnehmen und da sollte jeder bewusster werden.

Vielen Dank für das Interview!

Interview von Hannah im Juli 2016

Foto: Jana Braumüller

Dieser Artikel wurde am: 19. Januar 2017 veröffentlicht.

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