Whiteriver – Warmth

Warmth ist die zweite Veröffentlichung der Band Whiteriver aus Siegen.

Eröffnet wird dieses Album mit „Vesna“. Einem Klangteppich aus melancholischem Geflüster, hochgezogenen Gitarreneffekten und einer Ahnung davon, wohin der Schlagzeuger, eigentlich so recht elegant, noch mit uns hindreschen will. Und siehe da, der Schein trügt nicht. Emo trifft leicht entschärften Hardcore und Powerpostrock. Dazu wird sich auch der Punk gesellen wie zum Beispiel in „Lato“ und „Fall“, der sich darin ordentlich einfügt.

Auf dem Album werden zwei Konzepte verfolgt: Einerseits wird ein Zyklus in den Mittelpunkt gestellt mit einem europäischen Jahreszeitenlauf, andererseits wird dieser wieder mit anderen Songgeschichten gerahmt. In diesen steckt teilweise ziemliche Wut, aber auch Sehnsucht. Die melancholischen Gitarren lassen sich dafür immer ein bisschen Zeit raus, um den Gesangspassagen Platz zu verschaffen, entwickeln aber auch schöne breite Riffs. Dazu prescht der Bass mit den Schlagzeug immer wieder mal hervor.

Mein Lieblingssong dieses Albums könnte „On Par“ werden. Hier kommt alles was die Band kann sehr dynamisch zusammen. Sie lassen sich auf eine eingängige Melodie ein, die Wechsel sind spannend und sie setzen verschiedene Stimmfarben ein.

Whitrivers bisherige Bandgeschichte war vom Kommen und Gehen der Musiker geprägt. Wohl typische Bewegungen der modernen Zeiten. Dieses Album will dieses Kommen und Gehen beschreiben und festhalten. Verlassen werden, Wut auf den Weltzustand und Melancholie, liefern dabei das Material für die Songs, als auch für die Videos der Band.

Zwei kleine Mankos sind dann dennoch aufgefallen, der Gitarren- und Beckensound hätte gerne ein wenig dynamischer ausfallen können und das Cover kommt etwas arg wie eine Instagram Werbung daher.

Ansonsten sind die Jungs aber gut vorbereitet, um ihre Songs an die werte Hörerschaft zu bringen. Sie wollen etwas vermitteln. Man lasse sie spielen. Schön Retro gibt es das Album auch auf Kassette sowie auf CD und als Stream.

Review von Mary

Whiteriver – Brittle Glas

Dieser Artikel wurde am: 29. Juli 2018 veröffentlicht.

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