Serum 114 – Kopfüber ins Nichts

Serum 114 präsentieren mit „Kopfüber ins Nichts“ ihr neues Album. Es enthält 14 Tracks, hat eine Spielzeit von 45 Minuten und erscheint bei Junge dein Label.

Die vier Frankfurter Musiker konnten mich schon mit „Serum 114“, „Antiheld“ und „Deine Stimme / Dein Gesicht“ absolut überzeugen – aber was sie jetzt mit „Kopfüber ins Nichts“ abliefern, toppt noch einmal alles! Nach dem Intro „Feuertrunken“ geht es mit „Wir müssen weiter gehen“ gleich flott und melodisch los; der Sound ist dazu noch perfekt abgemischt, druckvoll und klar. Der Titeltrack „Kopfüber ins Nichts“ sagt das aus, was viele denken – wir folgen einfach nur noch, auch wenn alles einfach immer schlechter wird; keine Auswege oder Besserungen in Sicht. Es folgt dann das wohl provokanteste Lied es Albums – „Weil ich kann“ ist eines der Highlights, denn hier macht sich die Band mal Luft und stänkert (mit dem nötigen Augenzwinkern) gegen alles und jeden!

Mit „Was könnte aus mir werden“ gibt es dann den zweiten, bereits bekannten Titel zu hören – auch hier muss nicht soviel gesagt werden; Video anschauen genügt hier! Auch die Message, die hier verbreitet wird, ist klasse, direkt und gleichzeitig die Wahrheit. Dann gibt es auch schon das nächste Highlight – denn wer Serum 114 schon einmal live erleben konnte, wird jetzt große Augen machen. Sänger Esche hat den Song „Verlieren heisst“ des öfteren, lediglich mit Unterstützung seiner Gitarre, gespielt; jetzt gibt es den Titel komplett elektrisch mit Bass, Schlagzeug und einer weiteren Gitarre. Es folgt der Coversong „Illegale Fans“ von Deichkind, ebenfalls bereits vom YouTube-Channel bekannt! Ein wenig Country gibt es dann mit „Sag nicht ich habe den Glauben verloren“ – hier wird jegliche Glaubensrichtung angezweifelt, die nicht im Zusammenhang mit Alkohol steht.

Im letzten Drittel geben Serum 114 nochmal so richtig Vollgas und den Anfang machen „Ich bin zurück“ und „Die Jahre vergehen“ – zum einen geht es um die Rückkehr nach einer langen Reise und zum anderen besingt die Band den Tod eines Freundes, den man niemals vergisst – egal wie lange es her ist. „Alles wird gut“ beschreibt eine Flucht vor der Polizei, nachdem man etwas ziemlich dummes getan hat. Hier stellt man sich dir Frage: Geld klauen, um finanzielle Probleme zu schlichten? Und jetzt kommt mein persönlicher „Lieblings-Song“; „Was uns verbindet, wofür wir stehen“ ist sowas von ein genialer Ohrwurm – seit Tagen bekomme ich ihn nicht aus meinem Kopf. Der Song handelt von Erinnerungen und von Sachen, die einen verbinden und darum, dass man immer für einander da war. Als letzter offizieller Track kommt dann „Niemals einfach so“, der etwas langsamer ist, aber trotzdem eine starke Botschaft beinhaltet: „Man geht, und man geht immer wieder. Doch niemals einfach so“! Der Bonus-Track „Ich mag dich nicht“ zählt ebenfalls zu den besten auf dem Album – geniale Melodie, super Text und eine ganz besondere Nachricht, an einen ganz bestimmten Menschen!

Das erste Album auf dem band-eigenen Label Junge dein Label ist gleich ein Volltreffer! Serum 114 liefern ihr bestes Album bis hierher ab und überzeugen mich zu 100%. Die Songs sitzen, die Texte sind schlau, witzig, ernst, direkt und regen gleichzeitig zum Nachdenken an. Das Cover und Artwork ist auch hervorragend, tolle Zeichnungen und Grafiken. Bei mir dreht die LP noch ein paar Runden, da bin ich mir ziemlich sicher! Neben dem Vinyl kann man das Werk als normale CD (im Digipack) und als limitierte Sammler-Box kaufen. Im Oktober/November gehen Serum 114 auf Tour – seid dabei und überzeugt euch!

Review von Florian Puschke

Serum 114 – Was könnte aus mir werden

Dieser Artikel wurde am: 14. Juli 2014 veröffentlicht.

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