Manowar – Kings Of Metal MMXIV
Wiederveröffentlichungen und Remastered Editions von Metal-Klassikern  sind ja seit einiger Zeit wieder sehr groß in Mode. Einige kommen relativ unverändert mit ein paar neuen Linernotes oder dem einen oder anderen Bonustrack in die Regale. Andere hingegen werden mit viel Liebe zum Detail Restauriert und liebevoll verpackt. So haben auch MANOWAR aus Anlass des 25. Jubiläums ihres 6. Longplayers „Kings Of Metal“ ebenjenes Album wiederveröffentlicht.
 
„Wiederveröffentlichung“ trifft es eigentlich nicht ganz, denn die Herren DeMaio, Adams, Logan und Hamzik haben diesen Meilenstein des modernen Heavy Metal komplett neu eingespielt und ein wenig aufgebohrt. Letztendlich sind es 18 Lieder auf 2 CDs mit 2 24Seitigen Booklets. Diese lagen mir leider nicht vor, deshalb kann ich hierzu leider nichts schreiben. Aber die Musik spricht auf „Kings Of Metal MMXIV“ schon für sich. Obwohl ich Neueinspielungen generell skeptisch gegenüber stehe, muss ich hier doch respektvoll den Hut ziehen. Denn was MANOWAR hier abgeliefert haben, ehrt das Original in nahezu allen Punkten. Die Produktion knallt wie Sau und auch sonst sind die Lieder nicht so verändert worden, dass man das Original übermäßig vermisst. „Hail And Kill“ ist immer noch treibend wie Eh und Je, der Titelsong kracht auch amtlich und das damals immer wieder mitgegröhlte „A Warriors Prayer“ wurde dank neuer Schauspieler (Brian Blessed, bekannt aus Flash Gordon, Alexander) und gelungener Sounduntermahlung auf die Höhe der Zeit gebracht. Sicherlich macht sich an mancher Stelle bemerkbar, dass Eric Adams seine Stimme nicht mehr in solche Höhen schwingen kann wie Anno 1988, aber das ist ein Kritikpunkt, den ich gerne zur Seite lege, denn man mag von MANOWAR halten was man will, alle sind immer noch hervorragende Musiker. Textlich hat sich auch nicht viel verändert. Außer bei „The Blood Of The Kings MMXIV“ wurden ein paar neue Länder in den Text integriert.
 
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es allerdings: die auf der Bonusdisk enthaltenen Instrumentalen Versionen sind doch ein wenig überflüssig. Denn den MANOWAR-Sound macht nun einmal zu einem Großteil die treibende Stimme von Eric Adams aus. Auch fällt das Instrumental „The Sting Of The Bumblebee MMXIV“  im Vergleich zu den anderen Songs doch ein wenig ab. Während ich die Originalversion, welche immerhin fast doppelt so lang ist wie die Neue Variante, wirklich gerne mochte, finde ich, dass das Remake ein wenig nervig ist. Alleine das klickern des Metronoms macht den Hörer wahnsinnig. Und wie ich bereits vorher schrieb, wissen wir alle, wie gut sie ihre Instrumente beherrschen. Also kann man Disk 2 ruhigen Gewissens mit dem Stempel „für Sammler“ versehen. Nichtsdestotrotz ist Disk 1 allein ihr Geld wert.
 
Fazit: man kann zu MANOWAR stehen wie man will, aber auf „Kings Of Metal MMXIV“ zeigen die 4 Recken, wo der Hammer hängt. Meines Erachtens eine Empfehlenswerte Wiederveröffentlichung eines, wenn nicht sogar des besten MANOWAR-Albums aller Zeiten. Nicht umsonst ist ein Großteil der Songs von „Kings Of Metal“ immer noch ein fester Bestandteil einer MANOWAR-Show und ohne „Wheels Of Fire“ oder „Kings Of Metal“ ist keine Metal-Party vollkommen. Bleibt zu hoffen, dass die Flamme wieder stärker brennt und MANOWAR nach den eher mittelmäßigen Alben der jüngeren Zeit wieder mehr Wert auf gute Musik legen.  Gutes Teil! Aber warum MANOWAR nicht „Pleasure Slave“ neu eingespielt haben, bleibt mir ein Rätsel.
 
Review von Kai Paetsch
 
Manowar – Kings Of Metal MMXIV World Tour
 
 
Dieser Artikel wurde am: 20. März 2014 veröffentlicht.

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